Hamburg. Die Wilhelmsburger offenbaren im internationalen Wettbewerb gegen Prometey Sloboschanske große Schwächen.

Dass Prometey Sloboschanske kein Gradmesser für die Veolia Towers Hamburg ist, stand bereits im Vorhinein des Auftakts in die Gruppenphase des Basketball-EuroCups fest. Jeder ausländische Akteur der in der lettischen Hauptstadt Riga spielenden Ukrainer verdient mindestens 200.000 Euro netto pro Saison, bei den Wilhelmsburgern kein einziger.

Aber: Wie die Gäste direkt zu Spielbeginn vorgeführt wurden, ließ Schlimmes für den Abend sowie die kommende Zeit befürchten. Insofern war die 77:99 (15:35, 27:19, 20:24, 15:19)-Niederlage am Mittwochabend letztlich noch Schadensbegrenzung.

Veolia Towers Hamburg chancenlos in Riga

Denn auf dem Weg zu einem frühen 20-Punkte-Rückstand lahmte insbesondere die Offensive des Teams von Cheftrainer Benka Barloschky (35) erneut. Blieben die Towers am Sonntag in der Bundesliga gegen die Würzburg Baskets (58:88) phasenweise 6:46 Minuten ohne Punkt, waren es in Riga 4:22 Minuten.

Auch die Art und Weise war bedenklich. Zunächst versuchte es der Außenseiter chancenlos mit Einzelaktionen, als dann die Würfe besser herausgespielt wurden, gingen sie reihenweise daneben, was Fragen nach der ausreichenden individuellen Qualität laut werden lässt.

Schwache Quoten aus dem Feld und bei den Freiwürfen

Bevor diese jedoch ohrenbetäubend werden konnten, zeigten die Towers ihre doch vorhandene gute Seite. „Es hat zehn Minuten gedauert, bis wir uns gefunden haben. Mit der Leistung vom zweiten Viertel an war ich zufrieden“, sagte Barloschky, dessen Mannschaft immerhin zu jedem Zeitpunkt Leidenschaft zeigte.

Über eine aggressive Verteidigung gegen schlampiger werdende Ukrainer erzwang der Bundesligist 14 Ballverluste, griff sich zudem 17 Offensivrebounds für zweite Chancen, die angesichts der Feldwurfquote von 36,5 Prozent (27/74) und Nervenschwäche von der Freiwurflinie (52,2 Prozent) allerdings wenig brachten. Ernsthaft in Gefahr geriet der Erfolg von Sloboschanske jedenfalls nicht.

Hughes überzeugt offensiv

Zumindest ließen sich Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit einiger Türme gewinnen. Mark Hughes ist offenbar der fähigste Offensivakteur, während Aljami Durham zwar als Scorer, aber keineswegs Koordinator des Angriffs taugt.

„Wir müssen es schaffen, 40 Minuten unseren Basketball zu spielen“, sagte Barloschky. Zeit zum Üben wird er haben, denn auch Bundesligafavorit FC Bayern München am Sonntag ist kein Gradmesser. fab

Veolia Towers Hamburg: Durham (15 Punkte), King (11), Hughes (11), Gomez (10), Christmas (9), Wohlfarth-Bottermann (7), Meisner (4), Hinrichs (3), Brauner (3), Krause (3), Dziewa (1).