Ludwigsburg. Hamburger Basketballer gewinnen im zehnten Versuch erstmals gegen die Riesen. Hughes wirft 23 Punkte. Was das neue Team auszeichnet.

Wir werden jeden Tag ein Stück besser, hatte Towers-Cheftrainer Benka Barloschky in der vergangenen Woche ostentativ wiederholt – und er sollte recht behalten. Fünf Tage nach dem mühsamen 88:85-Pokalsieg bei Zweitligist Dresden Titans gewannen die Hamburger Basketballer in Ludwigsburg zum Bundesliga-Saisonauftakt mit 87:79 (19:22, 19:16, 25:22, 24:19), präsentierten sich taktisch und spielerisch in bisher ungewohnter Klasse.

Es war im zehnten Vergleich der erste Erfolg gegen die Riesen – und er war am Ende hoch verdient. Als Topscorer zeichnete sich Guard Mark Hughes aus, der 23 Punkte erzielte.

„Ich bin mega happy“, sagte Barloschky, „das war eine herausragende Leistung von uns in einem komplizierten Spiel. Dass wir im Schlussviertel eine Zehnpunkteführung verspielt, dann den Ludwigsburger Run gestoppt haben und zurückgekommen sind, macht den Sieg noch wertvoller. Ich bin stolz auf diese Mannschaft.“ Entscheidend: Mit 14 Ballverlusten (24 in Dresden) hatten die Towers diesmal das Spielgerät weit besser unter Kontrolle.

Hamburg Towers mit starker Mannschaftsleistung

Der polnische Center Aleksander Dziewa, der 18 Punkte warf, hob hinterher die Mannschaftsleistung hervor: „In diesem Team stimmt das Klima, jeder kämpft für jeden, und das hat sich ausgezahlt. Es war ein hartes Spiel, aber wir haben in jedem Moment dagegengehalten und uns auch nicht von Rückschlägen beirren lassen. Unser größtes Problem lag im Rebouding. Wir konnten uns die Abpraller vom Korb nicht so sichern, wie wir uns das vorgenommen hatten.“

Das könnte der vielleicht entscheidende Unterschied im Gegensatz zur Mannschaft der vergangenen Saison werden, die sich oft aus dem Konzept bringen ließ, wenn der Gegner einen Lauf startete. Nicht so die neuen Veolia Towers.

Hamburg Towers verwerfen Zehnpunkteführung

In der 25. Minute belohnten sich die Hamburger mit der ersten größeren Führung. Hughes netzte aus der Distanz zum 52:49 ein, erhöhte kurz danach mit einem Zweier auf 54:49. Im letzten Viertel zogen die Towers nach einem Korbleger von Niklas Krause auf 73:63 (35. Minute) davon.

Als aber 3:10 Minuten vor Schluss Ludwigsburgs Desure Buie zum 73:73 ausglich, schien das Spiel zu kippen. Nicht aber bei diesen Towers. 75 Sekunden vor dem Ende war es wieder Hughes, der die Nerven behielt, mit einem Halbdistanzwurf zum 80:73 die Entscheidung erzielte.

Am Sonntag erstes Heimspiel gegen die Würzburg Baskets

Für die Hamburger fängt der Stress aber jetzt richtig an. Nur 43 Stunden nach der Schlusssirene und 650 Kilometer Rückfahrt mit dem Mannschaftsbus in der Nacht zum Sonnabend müssen sie am Sonntag (17 Uhr/Dyn) in der heimischen edel-optics.de Arena wieder an die Körbe. Gegner Würzburg Baskets kommt dagegen ausgeruht nach Wilhelmsburg. Das Auftaktspiel der Franken gegen die BG Göttingen war verlegt worden.

Und am Dienstag müssen die Towers erneut die Koffer packen. In der lettischen Hauptstadt Riga wartet im ersten Gruppenspiel des EuroCups der ostukrainische Club BC Prometey Slobozhanske. „Unser Auftaktprogramm ist schon herausfordernd“, sagt Cheftrainer Barloschky. Der Erfolg in Ludwigsburg sollte der Mannschaft jedoch die mentale Kraft geben, den Widrigkeiten zu trotzen.

Für das Bundesligaspiel gegen Würzburg waren bis zum Freitagabend rund 2900 der 34000 Eintrittskarten verkauft. Die Tageskasse öffnet um 16 Uhr, online sind die Tickets bis zum Tip-off erhältlich.

Punkte Veolia Towers: Hughes 23, Dziewa 18, Christmas 18, Gomez 7, King 7, Brauner 4, Meisner 4, Krause 2, Hinrichs 2, Wohlfarth-Bottermann 2.