Hamburg. Die Teilnahme des 22 Jahre alten Spielmachers bei der anstehenden Basketball-WM ist aber allerdings ungefährdet.

Selbst ein Mann mit dem Selbstbewusstsein eines Dennis Schröder musste es zugeben: „Zu Beginn der Vorbereitung auf die Basketball-WM hat mich Justus Hollatz ziemlich nass gemacht“, sagte der 29-Jährige über seinen Nationalmannschaftskollegen.

Doch von Flüssigkeit hat der Hamburger dennoch genug. Die hat sich nämlich nach einem Pferdekuss in seinem linken Oberschenkel angesammelt und dürfte dafür sorgen, dass der 22-Jährige an diesem Wochenende voraussichtlich ausgerechnet in seiner Heimatstadt, seiner alten Heimathalle, der edel-optics.de Arena in Wilhelmsburg, nicht beim Supercup auflaufen dürfte.

Basketball-Supercup wohl ohne Hollatz

Eine Vorsichtsmaßnahme. „Es ist unangenehm und tut weh, aber kein Grund zur Besorgnis“, sagte Hollatz, der am Freitag wieder locker mit der Mannschaft trainierte.

Sein WM-Ticket hat der Ex-Hamburg-Tower seit der Kadernominierung am Donnerstag in der Tasche, freut sich „auf eine Erfahrung, die nicht viele Jungs machen dürfen“. Der 1,95 Meter große Harburger durfte diese bereits beim Gewinn der EM-Bronzemedaille 2022 machen, trug dazu nur in kleiner Rolle bei.

Hollatz hat Leistungssprung gemacht

Bei der WM könnte diese größer werden. Hollatz ist als dritter Aufbauspieler hinter Schröder und Maodo Lo eingeplant, soll Energie in der Verteidigung liefern.

„Ich habe aber gemerkt, im Vergleich zum Vorjahr einen Schritt nach vorn gemacht zu haben, vor allem in der Entscheidungsfindung und Physis“, sagt Hollatz. Bundestrainer Gordon Herbert attestiert ihm sogar einen „riesigen Sprung“.

Deutsche Basketballer spielen bei Topclubs

Wie David Krämer (CB Granada) läuft Hollatz (Cedevita Olimpia Ljubljana) zwar in einer Topliga für einen guten Club auf, im Vergleich zu denen ihrer Kollegen sind diese aber internationale Leichtgewichte. Ein Blick auf die Vereine der Nationalspieler zeigt, wie stark sich der deutsche Basketball entwickelt hat. Da finden sich vier Akteure aus der nordamerikanischen Eliteliga NBA wieder, zwei vom EuroLeague-Schwergewicht Olimpia Mailand und vier der Bundesligatopvereine FC Bayern München und Alba Berlin.

Ein Spitzenkader, dem bei der WM vieles zuzutrauen ist – sogar alles. „Wir haben das ganz große Ziel, zwar starke Gegner, aber auch ein starkes Team“, sagt Kapitän Schröder.

Nationalteam traut sich WM-Titel zu

Seine Achillessehnenprobleme hat der Spielmacher der Toronto Raptors vollständig auskuriert und verspricht in Hamburg „eine bessere Verteidigung als bislang“. Die Ankündigungen ihres selbstbewussten Anführers finden intern Anklang.

Im Team und Stab, so ist zu hören, ist die Überzeugung bei aller Demut groß, „dass richtig was geht“. Einigkeit besteht auch darin, dass der Pfad in die Endrunde brutal sei, einige Favoriten lauern.

Deutschland und Kanada Supercup-Favoriten

Einen ausgemachten Favoriten auf den Supercup gibt es nicht – nur zwei krasse Außenseiter. Auf den einen, Neuseeland, trifft das wie Deutschland auf eine Medaille schielende Kanada an diesem Sonnabend (15.45 Uhr) im ersten Halbfinale.

Die Gastgeber empfangen im Anschluss (18.30 Uhr) China. Sprungball zum Spiel um Platz drei ist am Sonntag (15.45 Uhr).

Bundestrainer bleibt bis EM 2025

Alles andere als ein erneutes Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Kanada im Finale (18.30 Uhr/jeweils MagentaSport) wäre eine Überraschung. Das Präludium hatte Herberts Team am Mittwoch mit 86:81 in Berlin gewonnen.

Der Deutsche Basketball-Bund (DBB) wiederum gewann Herbert vorzeitig für ein weiteres Jahr. Der Vertrag des in Finnland und Hagen lebenden Kanadiers wurde bis nach der EM 2025 verlängert.

DBB vermeldet Vertragsverlängerung Herberts

Nach Abendblatt-Informationen wollte Verbands-Topsponsor ING-DiBa dies bei einer Pressekonferenz verkünden, der DBB kam dem vor lauter Stolz am Donnerstag bei einer digitalen Presserunde zuvor. Geringfügige Abstimmungsprobleme, ähnlich derer auf dem Parkett, die keine allzu großen Schwierigkeiten hervorrufen sollten, wenn es im Ernstfall darauf ankommt, die Gegner nass zu machen.