Hamburg. Die Wilhelmsburger Basketballer sind den mit Prominenz gespickten London Lions im EuroCup-Aufeinandertreffen hoffnungslos unterlegen.

Gefeiert werden sollte eigentlich die europäische Rekordkulisse von 2066 Zuschauern in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena. Stattdessen mussten die Veolia Towers Hamburg ihre bisherige Rekordniederlage im EuroCup in dieser Saison verarbeiten. Mit 75:103 (18:23, 23:32, 18:18, 16:30) war die Mannschaft von Cheftrainer Raoul Korner den London Lions hoffnungslos unterlegen.

Der Kader der Gäste war hübsch aufgeplustert um die für EuroCup-Verhältnisse namhaften Ex-NBA-Wandervögel Sam Dekker und Kosta Koufos, die Außendarstellung auf Hochglanz poliert. Kapitän Ovie Soko, Gewinner einer britischen „Love Island“-Staffel und Pseudosternchen, fehlte zwar. Die nackte Wahrheit war allerdings, dass es das 2,01 Meter große Muskelpaket gar nicht brauchte, um, angefeuert von drei mitgereisten Fans, einen ungefährdeten Erfolg zu feiern.

Veolia Towers Hamburg: Offensive spielte kopflos

Schnell zogen die Towers zwar auf 16:8 weg (6.), blieben dann aber 3:57 Minuten ohne Punkt. Dieser Zeitraum genügte London, die Führung zu übernehmen – und diese bis auf Nimmerwiedersehen für die fehleranfälligen Gastgeber zu behalten. Bedenklicher als die gegen die budgetär besser situierten Insulaner durchaus erwartbare Niederlage ist die Art und Weise, wie sich die Elbinsulaner bei ihrer wettbewerbsübergreifend vierten Pleite in Serie abermals präsentierten.

Die Offensive gestaltete sich entweder kopflos, wenn Angriffe in wenig zielgerichteten Einzelaktionen oder – fast schon traditionell für die Towers in dieser Saison – Ballverlusten, 20 diesmal insgesamt, endeten. Oder sie war herzlos, wenn dem eigenen Abschluss aus aussichtsreicher Position nicht vertraut wurde, niemand Verantwortung übernehmen wollte.

Towers-Trainer Korner beobachtet Spiel emotionslos

Auch die Verteidigung, zu Saisonbeginn Garant für einige Überraschungserfolge auch auf internationalem Parkett, war viel zu einfach auszuhebeln. Zum dritten Mal in Folge setzte es mehr als 100 Punkte. Korner hatte Mitte der zweiten Halbzeit gesagt, was er zu sagen hatte, und beobachtete das Geschehen weitgehend emotionslos. Entscheidender als seine Worte sind in der ersten Krise der Saison sowieso seine Taten.

Veolia Towers Hamburg: Meisner (19 Punkte), Childs (19), Woodard (12), McCullum (9), Samar (6), Philipps (3), Schoormann (3), Clark (2), Wohlfarth-Bottermann (2), Hinrichs, Alegbe-Issifou.