Hamburg. Der Bau des Elbdomes eröffnet dem Hamburger Basketballclub ungeahnte Möglichkeiten – sportlich und finanziell.

Noch bevor ihr richtiges Schloss steht, können die Veolia Towers Hamburg damit beginnen, Luftschlösser zu errichten. Träumen darf erlaubt sein bei den Bundesligabasketballern, seit feststeht, dass der Elbdome, eine Arena für bis zu 9000 Zuschauer, wie vom Abendblatt exklusiv berichtet kommen wird.

Sobald die neue Spielstätte in vermutlich frühestens fünf Jahren auf dem Gelände des Huckepackbahnhofs im Billebogen in Rothenburgsort steht, bieten sich dem Bundesligisten völlig neue Möglichkeiten.

Eine beinahe Verdreifachung des Zuschauerpotenzials von derzeit 3400 in der edel-optics.de Arena im Inselpark ist das eine. Bedeutsamer sind jedoch vor allem die zusätzlichen Vermarktungsflächen und -möglichkeiten.

Hamburg Towers: Durch Elbdome sprudelt die Kasse

Die aktuelle Halle ist schlicht ausvermarktet und bietet bei überschaubaren Zuschauerzahlen und allenfalls moderater Eventisierung wenig Anreiz für Sponsoren, zusätzlich zu investieren.

Der womöglich wichtigste Faktor: Die Towers beziehen ihre sportliche Heimat nördlich der Elbe. So etabliert die Wilhelmsburger in der neunten Saison im Profisport in Hamburg auch sind, richtig im Zentrum der Stadt waren sie bislang nur in Ansätzen angekommen und eher als Stadtteilclub zu definieren.

All diese ökonomischen Potenziale bilden die Grundlage für sportlichen Erfolg – und damit eine nachhaltige Zukunft der Towers.

Hamburg Towers: Ein Pokalfinale im Elbdome?

„Wir sind sehr froh, dass uns der Albtraum eines zweiten Frankfurts erspart bleibt“, sagt daher Marcus Albanus von der Initiative „Big City Basketball“, die sich aus Sponsoren unterschiedlicher Bundesligisten zusammensetzt. In Frankfurt gibt es seit 1999 Pläne für den Bau einer neuen Arena. Passiert ist seitdem: nichts. Abgesehen davon, dass die Frankfurt Skyliners, 2004 deutscher Meister, mittlerweile nur noch gegen den Abstieg kämpfen.

„Das zeigt, dass es Basketballclubs in Großstädten schwerer haben als in der Provinz. Die Konkurrenz ist größer, die Bundesliga allein reicht als Attraktion nicht“, sagt Albanus, der überzeugt ist, dass Basketball langfristig nur Erfolg in Metropolen haben kann, wenn das lokale Team in der EuroLeague spielt.

Für die Königsklasse hätten die Towers dann eine geeignete Arena. „Der Verein ist bereits bei der zweiten Evolutionsstufe angekommen, indem er die Zuschauer mit dem EuroCup an Europa gewöhnt“, sagt Albanus. Der nächste Schritt: vielleicht die Ausrichtung eines Pokal-Finalturniers. Vielleicht sogar ein Titel. Plötzlich scheint der Griff nach den Sternen so nah.