Hamburg. Nach Lukas Meisner wurde auch Jonas Wohlfarth-Bottermann in den Kader berufen. Eigentlich sollte der Center eine Pause bekommen.

Jonas Wohlfarth-Bottermann war urlaubsreif. Aber Pläne zu schmieden, nur damit sie von Bundestrainer Gordon Herbert wieder über den Haufen geworfen werden, ist nichts Neues für den Center der Veolia Towers Hamburg.

Schon für den Spätsommer hatte der 32-Jährige mit allem gerechnet, nur nicht mit seiner Nominierung für die Basketball-Europameisterschaft im eigenen Land. "WoBo" hatte seine Nationalmannschaftskleidung bereits verschenkt - und gewann Wochen später Bronze in der Berliner Mercedes-Benz-Arena.

"WoBo" spielt trotz Beschwerden fürs Nationalteam

Für die anstehenden Spiele in der WM-Qualifikation am Freitag in Bamberg gegen Finnland (19 Uhr) und am Montag im slowenischen Koper (18 Uhr/jeweils MagentaSport) hatte Herbert mit dem Routinier vereinbart, ihm eine Pause zu gewähren, da er über Handgelenks- und Achillessehnenprobleme geklagt hatte. Personelle Engpässe zwangen den Kanadier nun aber dazu, einen seiner Lieblingsschüler doch noch nachzunominieren.

Grund hierfür ist die Corona-Infektion von Leon Kratzer (25/Telekom Baskets Bonn), Sohn des in Hamburg lebenden Ex-Nationalspielers Marc Suhr. Wohlfarth-Bottermann, der am Sonntag noch mit den Towers in Ludwigsburg unterlag, erklärte sich umgehend dazu bereit, zum Nationalteam nach Bamberg zu stoßen.

Towers haben mit Meisner einen weiteren Nationalspieler

Wohlfarth-Bottermann ist neben Lukas Meisner der zweite Nationalspieler, auf den die Towers während der rund zweiwöchigen Länderspielpause verzichten müssen. Meisner war ebenfalls bereits nachnominiert worden.

Zuletzt hatte Herbert auch die Absage von Dominic Lockhart (Niners Chemnitz) verkraften müssen. Zudem ist davon auszugehen, dass Niels Giffey nach seinem Wechsel zum FC Bayern München ebenfalls nicht zur Verfügung stehen wird, da der Vizemeister am Donnerstagabend in der EuroLeague auf Meister Alba Berlin trifft. Die privatwirtschaftlich organisierte EuroLeague respektiert die Länderspielfenster wegen eines Streits mit dem Weltverband Fiba nicht.

Mit einem weiteren Sieg ist Deutschland für die WM qualifiziert

In den ausstehenden vier Begegnungen benötigt Deutschland, das die Gruppe anführt, lediglich noch einen Sieg, um sich für die WM 2023 in Japan, Indonesien und auf den Philippinen zu qualifizieren. Im Februar ist das abschließende Qualifikationsfenster. Dann treten Wohlfarth-Bottermann und Co. gegen Schweden und in Finnland an.