Hamburg. Die 83:88-Heimniederlage gegen Ankara schmerzt: Das Spiel ging aus den gleichen Gründen verloren wie das Pokalmatch.

Gut, dass Marvin Willoughby gerade erst aus einem ausgiebigen Familienurlaub in Griechenland zurückgekehrt ist. So dürfte der Geschäftsführer der Veolia Towers Hamburg noch entspannt genug sein, um nicht all zu viel Frust über die 83:88 (20:21, 18:23, 28:23, 17:21)-Niederlage in der EuroCup-Gruppenphase gegen Turk Telekom Ankara zu schieben. Grund dafür gäbe es genug: Denn zum zweiten Mal binnen vier Tagen schenkten die Wilhelmsburger ein absolut gewinnbares Spiel her.

Towers im EuroCup: Immer die gleichen Probleme

Dass die Vorbereitungszeit auf EuroCup-Begegnungen häufig nur einen Tag oder eine Trainingseinheit beträgt, wurde den 1439 Zuschauern in der edel-optics.de Arena im Inselpark schnell bewusst. Beide Mannschaften spielten zunächst munter und kaum gestört ihre Offensivspielzüge herunter. Defensive Anpassungen darauf erfolgten erst im späteren Spielverlauf. Bis dahin boten sich besonders an der Dreierlinie beidseitig Lücken. Zu glauben, die Towers hätten ihre zuerst geschlossen, entpuppte sich als Trugschluss. Die 33:27-Führung (16.) konterten die Türken postwendend mit einem 10:0-Lauf (33:37/18.).

Um die Gründe hierfür auszumachen, musste Cheftrainer Raoul Korner während der Halbzeitpause nicht lange analysieren. Es sind in dieser Saison bislang die immer gleichen Probleme, deren Lösung die Hamburger nicht konstant finden: an den Gegner abgegebene Rebounds und vor allem Ballverluste.

Allein in der ersten Hälfte leisteten sich die Gastgeber 14 davon – was bereits eine grenzwertige Anzahl für ein komplettes Spiel ist. Am Ende waren es 20. Besonders ärgerlich: Häufig wurden diese nicht einmal erzwungen, sondern basierten auf Abstimmungsproblemen. So gruben sich die Towers gegen das keineswegs überragende Ankara ein 41:50-Loch (23.).

Towers im Eurocup: Marvin Clark sorgte für die zwischenzeitliche Führung

Als Grubenretter betätigte sich ausgerechnet Marvin Clark, der selbst zu Saisonbeginn auf dem Parkett häufig wie vom Erdboden verschluckt wirkte. 13 Punkte in Serie erzielte der Linkshänder am Ende, um seine Rechtmäßigkeit im Team endgültig zu zementieren und die Norddeutschen knapp in Führung zu bringen (62:61/29.).

Hochklassig war das Duell nach wie vor nicht, doch die Towers schüttelten immerhin ihre emotionale Müdigkeit ab und kämpften sich von 69:76 (36.) wieder auf 75:76 (38.) heran. Symptomatisch, wie sich Hamburg jeglicher Chancen beraubte: per frustrierendem Ballverlust.

Punkte Towers: Clark (23), Woodard (13), Childs (9), McCullum (9), Meisner (8), Samar (8), Wohlfarth-Bottermann (6), Philipps (5), Hinrichs (2), Schoormann.