Hamburg. Lukas Meisner startet auch in Topverfassung in den EuroCup. Das könnte besonders interessant für Bundestrainer Gordon Herbert werden.
Am Donnerstagvormittag hatte das Handy von Lukas Meisner Sendepause. Es blieb auf dem Hotelzimmer, während der Flügelspieler der Veolia Towers Hamburg mit seinen Mitspielern das Regenerationsprogramm nach dem 73:66-Sieg der Basketballer zum Auftakt in den EuroCup bei Budućnost Podgorica absolvierte. Meisner, der mit 15 Punkten maßgeblichen Anteil am Überraschungserfolg gegen die Montenegriner hatte, wäre allerdings gut beraten, sein Smartphone künftig regelmäßiger am Mann zu haben.
Denn in dieser Verfassung dürfte er ein Thema für Bundestrainer Gordon Herbert werden. Zwei Länderspiele im November 2020 hat der 27-Jährige bisher absolviert. Als er im Februar des darauffolgenden Jahres unter dem damaligen Bundestrainer Henrik Rödl erneut für die Nationalmannschaft nominiert worden war, verletzte sich der gebürtige Braunschweiger im Training schwer an der Schulter. Es dauerte, bis Meisner seine physische Form wiedererlangte, noch länger, bis er mental wieder auf gehobenem Niveau war. Herbert, seit Herbst 2021 im Amt, klingelte bislang nicht bei ihm durch.
Veolia Towers: Meisner lobt Mannschaftsleistung
Das könnte sich im November ändern. Dann absolviert die Nationalmannschaft gegen Finnland und in Slowenien zwei Qualifikationsspiele für die WM 2023, für die sie bereits qualifiziert ist. Allerdings ohne den Großteil ihrer EM-Bronzehelden, die in der NBA und EuroLeague spielen. Beide Ligen respektieren die Länderspielfenster nicht und setzen ihre Wettbewerbe fort. Eine Chance für Akteure aus der zweiten Reihe. So wie Meisner.
Der wollte von diesem Thema erst mal nichts wissen, sondern lobte lieber die Mannschaftsleistung über den grünen Klee: „Es ist ein riesiger Sieg für uns als Team und die Organisation. Es ist unser zweites Jahr, wir haben vergangene Saison unsere ersten Erfahrungen im EuroCup gemacht, daher wissen wir, wie wichtig diese Auswärtssiege sind. Ich bin sehr stolz auf jeden Einzelnen aus dem Team.“
Veolia Towers komplett unberechenbar
Auffällig war zudem, wie gut die Towers nach vier Pflichtspielen aufeinander eingestellt sind. Bei einer nahezu komplett neuen Mannschaft – außer Meisner blieb nur Kapitän Seth Hinrichs aus der Vorsaison – umso beeindruckender. Vor allem ihre Variabilität zeichnet sie aus.
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Mit Kendale McCullum als Aufbauspieler ist Höchstgeschwindigkeit angesagt. Žiga Samar zügelt das Tempo, dann agieren die Norddeutschen methodischer. Mit beiden Guards auf dem Parkett sind die Hamburger dann komplett unberechenbar. Ein Nutznießer ihrer cleveren Pässe an die Dreierlinie ist im Übrigen Meisner.