Die großen Erfolge Uruguays sind lange her. Das Erreichen des Achtelfinales wäre auch in diesem Jahr schon ein Erfolg.
Montevideo. Einmal mehr durch die Hintertür Play-offs haben sich Uruguays Fußballer zur WM-Endrunde nach Südafrika durchgekämpft. «Die einfachen Dinge sind nichts für uns. Aber wenn der Lohn so groß ist, sage ich: Willkommen, Leid», verkündete Stürmer Sebastian Abreu, der mit seinem Tor beim 1:1 gegen Costa Rica das Ticket löste.
Die Entscheidungsspiele des Fünften der Südamerika-Qualifikation gegen den Vierten der CONCACAF-Konföderation spiegelten den qualvollen Weg durch die Eliminatorias wider. Der Vorteil nach dem 1:0 aus dem Hinspiel und der Führung beim zweiten Duell in Montevideo glitt den Celestes fast noch aus der Hand.
«Wir sind gewohnt zu leiden», sagte der 33-Jährige vom griechischen Erstligisten Aris Saloniki. Nicht anders war es bei seiner ersten WM-Teilnahme 2002, als Australien in den Play-offs niedergerungen wurde. Vier Jahre später revanchierten sich die Socceroos und verbauten den «Urus» in einem dramatischen Elfmeterschießen den Weg nach Deutschland.
Der Weltmeister von 1930 und 1950 ist in Südafrika bereits zum elften Mal bei einem WM-Turnier dabei, doch drei der letzten vier Auflagen verfolgten die «Charruas» nur aus der Ferne. Zum Leid gehört auch, dass aus den letzten 16 WM-Spielen bis zurück zur Endrunde 1970 nur ein einziger Sieg heraussprang.
Beim 1:0 gegen Südkorea 1990 in Italien saß Oscar Tabarez schon auf der Bank. Er übernahm im März 2006 wieder das Kommando und führte den Rekordsieger (14 Titel wie Argentinien) bei der Copa America 2007 nach dem unglücklichen Halbfinal-Aus im Elfmeterschießen gegen Brasilien auf Platz vier.
Der 62-Jährige hat eine schlagkräftige Truppe aus alten Haudegen um Kapitän und Abwehrchef Diego Lugano (Fenerbahce Istanbul) sowie jungen Hoffnungsträger wie Stürmer Luis Suarez (Ajax Amsterdam) geformt. Unumstrittener Star ist Diego Forlan.
Der Stürmer von Spaniens Erstligisten Atletico Madrid wurde in der vergangenen Saison zum zweiten Mal nach 2005 mit dem Goldenen Schuh als bester Torjäger der europäischen Ligen ausgezeichnet wurde. Das Fußballtalent hat ihm Vater Pablo in die Wiege gelegt, der mit Uruguay von 1966 bis 1974 dreimal an einer WM-Endrunde teilnahm.
Mit seinen sieben Toren in den Eliminatorias gehörte der 31-Jährige zu den konstanten Größen in einem Team, das Leistungsschwankungen offenbarte. Nur vier Siege in den neun Heimspielen machen deutlich, dass es der Tabarez-Truppe schwer fällt, das Spiel zu machen.
So auch beim 0:1 im «Endspiel» um die direkte Qualifikation gegen Argentinien. Da blieb Tabarez nach dem 1:1 gegen Costa Rica im erneut voll besetzten Centenario-Stadion nur die Feststellung: «Es scheint, dass Uruguay zum Leiden verdammt ist.»
WM-Kader
Tor:
1 Fernando Muslera, Lazio Rom, ITA, 16.06.1986
12 Juan Castill,o Deportivo Cali ,COL ,17.04.1978
23 Martin Silva ,Defensor Montevideo, 25.03.1983
Abwehr:
2 Diego Lugano ,Fenerbahce Istanbul, TUR, 02.11.1980
3 Diego Godín, FC Villarreal ,ESP, 16.02.1986
4 Jorge Fucile, FC Porto ,POR, 19.11.1984
6 Mauricio Victorino, Universidad Santiago, CHI ,11.10.1982
16 Maxi Pereira ,Benfica Lissabon, POR, 08.06.1984
19 Andrés Scotti ,Colo Colo Santiago ,CHI, 14.12.1975
22 Martín Cáceres, Juventus Turin, ITA ,07.04.1987
Mittelfeld:
5 Walter Gargano, SSC Neapel, ITA ,23.07.1984
8 Sebastián Eguren ,AIK Stockholm, SWE, 08.01.1981
11 Alvaro Pereira ,FC Porto ,POR, 28.11.1985
14 Nicolás Lodeiro ,Ajax Amsterdam, NED, 21.03.1989
15 Diego Pérez ,AS Monaco, FRA ,18.05.1980
17 Egidio Arévalo, Peñarol Montevideo, 01.01.1982
18 Ignacio González ,FC Valencia, ESP, 14.05.1982
20 Álvaro Fernández , Universidad Santiago, CHI, 11.10.1985
Angriff:
7 Edinson Cavani, US Palermo, ITA, 14.02.1987
9 Luis Suárez, Ajax Amsterdam, NED, 24.01.1987
10 Diego Forlán ,Atlético Madrid, ESP, 19.05.1979
13 Sebastián Abreu, Botafogo Rio de Janeiro, BRA, 17.10.1976
21 Sebastián Fernández ,Atlético Banfield, ARG, 23.05.1985
Trainer:
Oscar Tabárez, 03.03.1947