Hamburg. Nach Chefcoach Hürzeler und Co-Trainer Németh bleibt jetzt auch Torwart- und Standardtrainer Marco Knoop. Was ihn auszeichnet.
Am Tag nach der langen, rauschenden Partynacht auf dem Kiez konnte der FC St. Pauli eine wichtige Personalie unter Dach und Fach bringen. Nachdem Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) und sein Co-Trainer Peter Németh (51) in den vergangenen Wochen ihre Verträge beim Bundesliga-Aufsteiger verlängert hatten, hat sich nun auch Torwart- und Standardtrainer Marco Knoop (45) weiter den Kiezclub gebunden.
„Marco ist ein wichtiger Teil unseres Trainerteams und das nicht erst, seitdem ich Cheftrainer bin. Unter ihm haben unsere Torhüter einen großen Schritt nach vorne gemacht und damit auch eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass wir unsere Idee vom Fußball erfolgreich umsetzen können“, kommentierte Cheftrainer Hürzeler die Vertragsverlängerung mit Knoop. „Ich freue mich sehr darüber, ihn weiterhin bei uns zu wissen.“
St. Pauli holte 2022 Marco Knoop für Urgestein Mathias Hain
Marco Knoop war vor zwei Jahren zum FC St. Pauli gekommen und hatte Urgestein Mathias Hain (51) abgelöst. Es war damals eine umstrittene Personalie, weil Hain ein Urgestein beim Kiezclub war und als Identifikationsfigur galt. Von 2008 an war er zunächst drei Jahre noch als Torwart aktiv gewesen, danach war er elf Jahre lang unter neun verschiedenen Cheftrainern der Torwarttrainer des FC St. Pauli.
Marco Knoop gelang es aber, mit seiner offenen und gewinnenden Art, aber auch mit einem sehr innovativen und sehr abwechslungsreichen Torwarttraining die Skeptiker schnell zu überzeugen. Gleichzeitig baute er sich ein sehr intensives Vertrauensverhältnis zu den Torhütern auf. Sehr auffällig ist, wie aktiv Knoop selbst bei seinem Torwarttraining ist.
Torwart Nikola Vasilj profitierte stark von der Arbeit mit Knoop
Die Entwicklung von Stammtorwart Nikola Vasilj (28) zu einem Topmann der Zweiten Liga ist zweifellos sein Verdienst. Der Bosnier wird aller Voraussicht auch in den nun kommenden Bundesligasaison St. Paulis Keeper Nummer eins bleiben. Eine Verpflichtung eines prominenten neuen Torhüters ist derzeit jedenfalls nicht vorgesehen.
Die Verbesserung der fußballerischen Qualitäten und die Einbindung in den Spielaufbau waren die Schwerpunkte der Arbeit von Knoop mit den St.-Pauli-Torhütern und vor allem mit Vasilj, weil Cheftrainer Fabian Hürzeler einen Spielaufbau mit Passspiel aus dem eigenen Strafraum heraus propagiert und weite Schläge in die gegnerische Hälfte nur als Notlösung akzeptiert.
Marco Knoop ist auch für die defensiven Standards verantwortlich
Neben der Arbeit mit den Torhütern ist Marco Knoop im Trainertrio auch verantwortlich für die defensiven Standards, also die Abwehrarbeit bei gegnerischen Freistößen, Ecken und bisweilen auch Einwürfen. Co-Trainer Peter Németh übernimmt den Part für die offensiven Standards.
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Sportchef Andreas Bornemann betonte derweil: „Marco pflegt auch einen sehr engen Austausch mit seinen Kollegen im NLZ, um die Talentförderung auch auf der Torhüterposition weiter voranzutreiben. Insofern bestand früh der klare Wunsch, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzuführen.“
St. Paulis Torwarttrainer arbeitete schon in Dänemark und der Türkei
Marco Knoop wurde im brandenburgischen Kyritz geboren, fußballerisch wurde er aber im Ruhrgebiet, genauer bei der SG Wattenscheid 09 und dem VfL Bochum groß. Bereits mit 27 Jahren wurde er parallel zur aktiven Karriere Torwart-Trainer in der Jugend des VfL Bochum. RB Leipzig, Borussia Dortmund, Fenerbahce Istanbul und FC Nordsjaelland (Dänemark) waren weitere Stationen, ehe er zum FC St. Pauli kam.
„Ich spüre bei den Verantwortlichen, aber auch im Team großes Vertrauen und Wertschätzung für meine Arbeit. Es macht einfach sehr viel Spaß, sich gemeinsam für ein Ziel einzusetzen. Darum freue ich mich jetzt umso mehr darauf, die kommenden Aufgaben anzugehen“, sagte Knoop selbst. Über die neue Vertragslaufzeit machte der Verein keine Angaben, es liegt aber nahe, dass es sich wie zuletzt um zwei Jahre handelt.