Hamburg. St.-Pauli-Profis in der Einzelkritik: Der Topscorer erhöht sein Konto. Einer scheitert bei Riesenchance.

Der FC St. Pauli gewann am Freitagabend das brisante Zweitliga-Nordduell gegen den FC Hansa Rostock vedient mit 1:0 (0:0) durch das Tor von Jackson Irvine und ist weiter klar auf Aufstiegskurs. So präsentierten sich die Kiezkicker dabei im Einzelnen:

Vasilj: War bei Vasiliadis‘ Kopfball ebenso zur Stelle wie bei Pereas Schuss, den er per Fuß abwehrte. Auch Kopfball-Kompetenz bewies der Torwart an diesem Abend. Auffällig, dass er diesmal oft weite Bälle in die gegnerische Hälfte schlug. Ihr Ziel fanden diese nur selten. In der zweiten Halbzeit wurde er gar nicht mehr vom Gegner geprüft.
Nemeth: Den Pässen des Innenverteidigers und Smith-Vertreters im Aufbauspiel fehlte es bisweilen an der nötigen Präzision. Defensiv mit einer annehmbaren Leistung, auch wenn er manchmal Probleme mit dem flinken Fröling hatte.

St. Paulis Karol Mets mit Lufthoheit

Wahl: In der zentralen Rolle der Dreier-Abwehrkette präsentierte sich der gebürtige Hamburger zuverlässig und mit Übersicht.
Mets: Im defensiven Kopfballspiel ist der Kapitän Estlands einfach eine Bank. Auch am Boden ohne Probleme.

Saliakas von Ingelsson im Gesicht getroffen

Saliakas: Ingelssons früher Treffer in seinem Gesicht war schmerzhaft, aber motivierte den Außenbahnspieler nur noch mehr.
Irvine: Der Kapitän konnte dem Spiel seines Teams lange nicht wie gewünscht den Stempel aufdrücken, war dann aber per Kopf zum 1:0 zur Stelle. Auffällig kommunikativ mit seinen Mitspielern.

Kemlein scheitert an Hansa-Torwart Kolke

Kemlein: Licht und Schatten bei der Leihgabe von Union Berlin. Manchmal ließ er seine außergewöhnliche Balltechnik aufblitzen, manchmal aber traf er unglückliche Entscheidungen beim Abspiel. Scheiterte bei seiner Riesenchance an Torwart Kolke (52.).

Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. FC St. Pauli 34 / 62:36 / 69
2. Kiel 34 / 65:39 / 68
3. Düsseldorf 34 / 72:40 / 63
4. HSV 34 / 64:44 / 58
5. Karlsruhe 34 / 68:48 / 55
6. Hannover 34 / 59:44 / 52
7. Paderborn 34 / 54:54 / 52
8. Fürth 34 / 50:49 / 50


Metcalfe (bis 85.): Nahm wie schon beim Sieg in Hannover die ungewohnte Rolle links vorn an, verausgabte sich und bot insgesamt eine solide Leistung, ohne dabei glänzen zu können.
Dzwigala (ab 85.): Sollte mit seiner frischen Kraft den knappen Vorsprung über die Zeit bringen.

Schmerzhafte Erfahrungen für Afolayan

Afolayan (bis 87.): Musste schon früh reichlich einstecken, nicht immer sah Schiedsrichter Hartmann ihn dabei als Gefoulten. Der Engländer aber gab nie auf, und war über die rechte Außenbahn immer ein Gefahrenherd für Rostocks Defensive. Bei seiner Auswechslung wurde er zu Recht mit großem Beifall bedacht.
Amenyido (ab 87.): Der Joker bekam inklusive Nachspielzeit fast zehn Minuten, um für Entlastung zu sorgen. In einer Szene zeigte er vor allem seine körperliche Robustheit.

Mehr zum FC St. Pauli

Eggestein (bis 90+2): Ließ sich bei seiner besten Torchance (41.) im letzten Moment noch den Ball von Gegner David abluchsen. Ein Abspiel auf den freien Afolayan wäre eine bessere Option gewesen. Wie gewohnt sehr umtriebig in seiner Rolle als spielender Mittelstürmer.

St. Pauli mit überraschendem Joker Boukhalfa

Boukhalfa (ab 90.+2): Sollte eigentlich nach seiner Verletzungspause gar nicht im Kader stehen. Konnte jetzt aber den Sieg noch mit absichern.
Hartel: Als dem Topscorer seine Rolle als Linksaußen zunehmend missfiel, tauchte er zur Verwirrung der Rostocker auch mal vorn rechts auf. Seine Ecke, die zum 1:0 führte, war seine 28. Torbeteiligung.