Hamburg. Der Innenverteidiger möchte Ajax Amsterdam in Richtung Bundesliga verlassen. Eine Rückkehr nach Hamburg ist nicht ausgeschlossen.
Am Sonntagnachmittag musste Jakov Medic erneut die Bank drücken. Es muss sich ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit eingeschlichen haben. Eines, das sich der 25-Jährige mit seinen Mitspielern geteilt haben dürfte, denn sein Club Ajax Amsterdam ging mit 0:6 (0:3) bei Feyenoord Rotterdam unter.
Ein weiterer Tiefpunkt einer an Tiefpunkten reichen Saison der Niederländer. Es passt ins Bild, dass auch Medic beim Rekordmeister bislang nicht glücklich geworden ist. Im vergangenen August war er für rund drei Millionen Euro vom FC St. Pauli dorthin gewechselt.
Medic vor Wechsel in die Bundesliga: Schlägt der FC St. Pauli zu?
Nach Abendlatt-Informationen aus den Niederlanden könnte es in diesem Sommer zu einem erneuten Transfer des Kroaten kommen. Dies bestätigte sein Berater Jürgen Bühler auf Anfrage. Sowohl bei Ajax, als auch bei Medic gebe es entsprechende Überlegungen, wobei wohl das primäre Ziel ein Wechsel in die Bundesliga wäre.
Medic war noch unter dem damals verantwortlichen Sportdirektor Sven Mislintat, der nun vor einer Rückkehr zu Borussia Dortmund steht, geholt worden und vermisst derzeit die sportliche Anerkennung. Lediglich sechsmal kam der Innenverteidiger zum Einsatz, zuletzt am 3. März, als er beim 2:0-Sieg gegen den FC Utrecht in der 84. Minute eingewechselt worden war.
Medic-Berater Bühler: „Primäres Ziel ist die Bundesliga"
„Wenn gewisse Dinge nicht so funktionieren, wie beide Seiten dies wünschen, muss man manchmal, so wie im normalen Leben, eine Korrektur vornehmen. Insgesamt war der Wechsel zu Ajax kein Fehler, da Jakov dort Tag für Tag mit Topspielern trainieren kann", sagt Bühler. Jedoch wünsche sich jeder Spieler am Wochenende zumindest die Chance, den Geruch des grünen Rasens zu riechen, so Medics Berater.
- Wie St. Pauli auf den Druck im Aufstiegsrennen reagiert
- Warum der FC St. Pauli in Karlsruhe keinen Elfmeter bekam
- Kemleinsruhe, „wild boy" Dzwigala und Triple-A-Airvine
„Wenn dies dann nicht der Fall ist, muss man ehrlich die Sache analysieren. Jakov wurde in Deutschland zu dem Spieler, der er heute ist. Daher ist natürlich mein primäres Ziel, eine Rückkehr in die Bundesliga auszuloten, sofern Ajax eine Lösung mit einem möglichen Verein finden würde", sagt Bühler. Bereits im vergangenen Sommer hatten sich mehrere Erstligisten nach dem zweikampfstarken Defensivakteur erkundigt.
Transfermarkt: Rückholaktion von Medic nach Hamburg?
Ein Erstligist in spe scheint der FC St. Pauli zu sein, bei dem Medic ein hohes Ansehen genossen hat. Wäre also eine Rückholaktion denkbar? Die Hamburger selbst beteiligen sich grundsätzlich nicht an Transferspekulationen.
Bühler sagt, im Profifußball solle man generell nichts grundsätzlich ausschließen. „Aber in der aktuellen Konstellation der Mannschaft sehe ich nicht, wo Jakov noch Platz finden sollte", sagt er. Zumal St. Pauli erstmal in die Bundesliga aufsteigen müsse.
Für den Kroaten wäre eine Rekordablösesumme fällig
Die Ablösesumme für Medic dürfte außerdem mindestens 2,5 Millionen Euro betragen. St. Pauli bezahlte bislang nie mehr als 1,38 Millionen Euro für einen Spieler (2001 Ugur Inceman).
Für Medic geht die Reise daher vermutlich bei einem anderen Club weiter - sofern ein Wechsel Realität wird. Denn klar sei natürlich auch, „dass Jakov bis zur letzten Minute sich weiterhin 100-prozentig auf Ajax konzentrieren wird, das versteht sich von selbst", sagt Bühler.