Karlsruhe. Die meisten Spieler des FC St. Pauli hatten schon bessere Spiele als das beim Karlsruher SC. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Im Karlsruher Wildpark kassierte der FC St. Pauli beim 1:2 gegen den KSC seine dritte Saisonniederlage. Die wilden Kerle in der Einzelkritik.
Vasilj: Konnte sein Tor nahe des Karlsruher Schlossgartens zweimal nicht verschließen. An der Schlüsselszene zum ersten Gegentreffer beteiligt, als er unglücklich nach vorn abklatschte, beim zweiten Gegentreffer machtlos. Parierte zweimal ganz stark.
Dzwigala: Zwischen „wild West" bei seinen Fehlern im Spielaufbau (exklusive der herausragenden langen Bälle) wie vor dem 1:2, und „wild boy" bei seinen teils irren Klärungsaktionen. Defensiv besser als offensiv.
Wahl: Sah gegen Blau-Weiß „für eineinhalb Fouls" Gelb-Rot. Was er nicht sah, war der Ball. Nur 31 Kontakte (Saisonschnitt 77,5) stellen einen absurden Negativwert dar.
Einzelkritik St. Pauli: „Wilder Kerl" Saliakas
Mets: Der Anti-Wahl mit 116 Ballkontakten und Anti-Dzwigala als Verlierer des Kopfballduells vor dem 0:1. Offensiv besser als defensiv.
Saliakas: Spielt immer noch mit kindlicher Freude wie die „Wilden Kerle", kreierte Chancen und traf die Latte. Ebenfalls wild war, dass es für das Foul an ihm keinen Elfmeter gab.
Irvine: Wäre sein zweiter Treffer nicht wegen einer Abseitsstellung von Aljoscha Kemlein aberkannt worden, hätte der Kapitän im BBBank Wildpark eine AAA-Plus-Benotung verdient gehabt. Kopfballkiller und mit seinen Steck- und Lobpässen auch Kettenkiller.
Ritzka gegen den KSC auffällig unauffällig
Kemlein (bis 71.): Der Legende nach geht der Name der Stadt Karlsruhe auf Markgraf Karl Wilhelm zurück, weil dieser dort eine ausgezeichnete Nacht verbrachte. Dass Sonnabendnacht nicht Kemleinsruhe daraus wurde, lag auch daran, dass der 19-Jährige vergleichsweise unruhig agierte und sich viele Fehlpässe leistete.
Afolayan (ab 71.): Hätte den Markgrafen nicht um seine Nacht gebracht, da er kaum Unruhe stiftete.
Ritzka (bis 84.): Nahm das mit dem Wildpark zu wörtlich, als er beim heftigen Einsteigen gegen seinen Ex-Kollegen Igor Matanovic die Wildsau rausließ. Ansonsten verdiente er sich den Einzelkritik-Klassiker „auffällig unauffällig".
Albers (ab 84.): Seine Unauffälligkeit fiel noch nicht einmal auf. Aber was willste in knapp zehn Minuten auch machen?
St. Paulis Hartel wird in Karlsruhe Unrecht getan
Hartel: In der Stadt des deutschen Rechts wurde dem Vorlagengeber großes Unrecht zuteil. Selbst auf Rechtsaußen fand er Wege, das Spiel zu dominieren und hätte das späte Ausgleichstor nach erneut starkem Auftritt verdient gehabt.
Eggestein (bis 90.): Gegen das Prädikat „ineffektiv" könnte er nicht mal vor dem Bundesverfassungsgericht in Berufung gehen.
Maurides (ab 90.): Zu spät ins Spiel berufen.
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Saad (bis 71.): Nur kurz nach dem Seitenwechsel brachte er die KSC-Abwehr mit seiner Wuseligkeit ins Schwimmen. Ansonsten ging der Linksaußen durch zahlreiche Ballverluste im Badnerland baden.
Amenyido (ab 71.): Schwamm sich bei seinem Jokereinsatz nicht frei.