Hamburg. Ersatztorwart Sascha Burchert schwärmt vom Teamgeist beim Tabellenführer. Ritzka fällt verletzt aus, Saad muss Länderspielreise absagen
Viele bekannte Gesichter fehlen in dieser Woche beim Training des FC St. Pauli. Jackson Irvine und Connor Metcalfe (Australien), Nikola Vasilj (Bosnien und Herzegowina), Manolis Saliakas (Griechenland ) und Karol Mets (Estland) sind für ihre Heimatländer im Länderspieleinsatz. Aljoscha Kemlein (U20) und Eric da Silva Moreira (U18) wurden in DFB-Teams berufen.
Elias Saad musste seine reise zur tunesischen Nationalmannschaft wegen Zahnproblemen absagen, stand deshalb aber selbstverständlich auch nicht auf dem Trainingsplatz. Lars Ritzka hat sich beim Spiel in Nürnberg (2:0) eine muskuläre Verletzung im Hüftbereich zugezogen und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Die Rekonvaleszenten David Nemeth und Oladapol Afolayan waren im Lauftraining.
FC St. Pauli: Sechs Nachwuchsspieler auf dem Trainingsplatz
Viel Platz also auf dem Trainingsfeld. Trainer Fabian Hürzeler füllte die Gruppe deshalb mit Nachwuchsspielern auf. Neben Kevin Jendrzej und Tjark Scheller, die regelmäßig mittrainieren, war am Dienstag in Phil Kolvenbach ein weiterer U23-Keeper dabei. Mit Muhammad Dahaba, Marwin Schmitz und Julien Yanda können sich zudem drei U19-Talente in dieser Woche zeigen.
„Gerade weil so viele Stammspieler nicht dabei sind, ist diese Trainingswoche sehr wichtig“, sagte Sascha Burchert in einer medienrunde am Dienstag: „Es wird für die, die weniger Spielen mehr intensive Wiederholungen unserer Abläufe geben. Das tut allen gut.“
Torwart Burchert stieg schon dreimal auf
Der 34-Jährige ist selbst einer derjenigen, die nicht regelmäßig zum Einsatz kommen. Als Torwart ist er der Ersatzmann für Stammkeeper Vasilj, kam nur in den vier DFB-Pokalspielen zum Einsatz. Trotzdem gehört er zum Mannschaftsrat und ist damit einer der Ansprechpartner für Hürzeler. „Ich fühle, dass ich hier gebraucht werde, ich bin an der richtigen Stelle“, sagt er.
Mit seiner Erfahrung von 15 Profijahren kann er so einiges weitergeben. Vor allem ist er auch der „Aufstiegsexperte“ bei den Kiezkickern. Zweimal (2009, 2011) ist ihm mit Hertha BSC der Sprung in das Oberhaus gelungen, einmal mit der SpVgg Greuther Fürth ( 2020). „In Berlin wurde ich als junger Mensch mehr geführt, jetzt führe ich“, sagt er, „ich sehe meine Rolle unterstützend, fördernd und fordernd, damit hier keiner nachlässt.“
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Das scheint lauf „Beucke“ aber tatsächlich beim FC St. Pauli nicht zu passieren. „Der Zusammenhalt in dieser Mannschaft ist schon sehr speziell, das hat vergangene Saison angefangen und hat sich weiter gesteigert“, sagt Burchert, „nach Siegen wird sich gefreut, klar. Aber die Automatismen mit der Vorbereitung auf das nächste Spiel sind schnell wieder da. Das ist schon das Beste, was ich je in dieser Beziehung erlebt habe.“
Was ihm aber auch wichtig ist: „Ich bin nicht nur hier, um den anderen Jungs ein gutes Gefühl zu geben.“ Als Profi haut er sich in jedes Training rein, das ist an seinen verschmutzten Klamotten immer leicht zu erkennen. „Meine Motivation ist zu spielen“, sagt er, „ich bin da, wenn ich als Spieler gebraucht werde.“