Hamburg. Der wichtige Verteidiger verletzte sich gegen Hertha BSC am rechten Knie. Wie lange er auszufallen droht und wer ihn ersetzen kann.

„Wie ich Karol kenne, wird es nichts Schlimmes sein." Die Prognose von Hauke Wahl zur Knieverletzung seines Verteidigerkollegen Karol Mets klang optimistisch. Zweckoptimismus?

Während Dr. Wahl eine vorteilhafte Ferndiagnose traf, sah die Einschätzung von Dr. Fabian Hürzeler düsterer aus. „Es sieht nicht gut aus", sagte der Cheftrainer des FC St. Pauli am Sonntag nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft gegen Hertha BSC.

Wie lange muss St. Pauli auf Karol Mets verzichten?

Welcher der beiden Hobbyärzte nun recht hat, ließ sich auch am Montagvormittag nicht abschließend klären. Die Berufsmediziner schauen sich das rechte Knie des Esten nämlich erst im Lauf des Tages eingängig an. Erste Eindrücke deuteten aber daraufhin, dass der 30-Jährige glimpflich davongekommen zu sein scheint.

Mets war in der 80. Minute bei einer Defensivaktion zu Boden gegangen, hatte sich das Knie überdehnt. Der hart gesottene Verteidiger signalisierte sofort, dass er nicht weitermachen kann, verließ gestützt den Platz im Millerntor-Stadion.

Ausmaß der Verletzung offenbar nicht so schlimm

Nach Abendblatt-Informationen ist das Ausmaß der Lädierung aber überschaubar. Strukturelle Schäden sollen nach ersten Einschätzungen nicht aufgetreten sein. Dazu passt, dass Estlands Fußballer des Jahres nach dem Spiel zwar mit dickem Eisbeutel ums Knie, aber aus eigener Kraft durch die VIP-Räumlichkeiten der Südkurve schlenderte.

Ein Einsatz in der Begegnung beim 1. FC Nürnberg am Sonnabend (13 Uhr/Sky) dürfte aber selbst bei einer Bänderdehnung ein Wettlauf gegen die Zeit werden. Mets wäre damit neben Eric Smith (Adduktoren), Oladapo Afolayan (Knöchel) und Manolis Saliakas (Gelbsperre) der vierte Stammspieler, auf den Hürzeler dort verzichten muss.

Nemeth als Ersatz fraglich

Wer könnte Mets ersetzen? Ein logischer Vertreter in Adam Dzwigala ist bereits für Smith im Einsatz. Verbleiben David Nemeth und Tjark Scheller.

Nemeth wäre als ehemaliger Bundesligaspieler und Stammkraft der Vorsaison die naheliegende Alternative. Doch der mit Verletzungspech gesegnete Österreicher hatte zuletzt muskuläre Probleme und war in der Vorwoche krank.

Hürzeler über Scheller: „Vertraue ihm absolut"

So kam Scheller gegen Hertha zu seinem Profidebüt, als er in der 89. Minute eingewechselt wurde. In der Regionalliga beim U-23-Team ist der 22-Jährige unumstrittener Leistungsträger. Bei den Profis trainiert der gebürtige Rendsburger regelmäßig mit.

„Ich vertraue ihm absolut, sonst hätte ich ihn nicht gebracht", sagte Hürzeler über Scheller. Wie es ausschaut, kann er künftig auch Wahls Ferndiagnosen vertrauen.