Hamburg. Giftig, gallig und entschlossen. Der FC St. Pauli zeigte eine starke Leistung gegen Hertha BSC. Wahl vertrat Eric Smith erstklassig.
Chance gesehen, Chance genutzt. Mit dem 2:0-Sieg über Hertha BSC baute der FC St. Pauli seinen Vorsprung auf den Tabellendritten HSV auf zehn Punkte aus. Nach der Vertragsverlängerung von Trainer Fabian Hürzeler überzeugte die Mannschaft auf allen Positioinen.
Vasilj: War als Torwart mit den Händen praktisch nicht gefordert. Sehr aufmerksam als mitspielender „letzter Mann“ und beim eigenen Spielaufbau.
Dzwigala: Der Pole bewies, dass er mehr sein kann, als „nur“ Ersatz. Verteidigte aufmerksam und baute klug mit auf.
St.-Pauli-Einzelkritik: Wahl ein starker Vertreter von Smith
Wahl: Ersetzte den verletzten Eric Smith wie erwartet als zentraler Spieler der Dreier-Abwehrkette. Aber auch bei eigenem Ballbesitz im Spielaufbau der Taktgeber von hinten heraus. Sogar im gegnerischen Strafraum tauchte er auf.
Mets (bis 80.): Ebenfalls ruhig und abgeklärt wie meist. Der Este macht fast nie Fehler und bleibt deshalb in der Abwehr gesetzt. Seine Diagonalpässe fanden leider nicht immer ihr Ziel. Musste in der 80. Minute nach einem geblockten Schuss ausgewechselt werden.
Kemlein (ab 80.): Wurde bei Herthas Schlussoffensive für die Abwehrarbeit gebraucht.
Kapitän Irvine absoluter Chef im Mittefeld
Saliakas (bis 76.): Ganz stark. Erzielte nicht nur das 1:0 mit seinem Fernschuss. Die Ecke davor hatte der Grieche auch selbst mit einem Zucker-Chippass auf Hartel eingeleitet. Nutzte die Räume, die ihm sein Gegenspieler Fabian Reese gab, in der Offensive grandios aus. Bei der Abwehrarbeit hatte er Herthas-Topstürmer gemeinsam mit Dzwigala meist im Griff. Fehlt in Nürnberg wegen der fünften Gelben Karte.
Ritzka (ab 76.): Mit seiner Einwechslung übte Hürzeler schon für Nürnberg, wo Saliakas gesperrt fehlt.
Irvine: Als 31-Jähriger spielte der Kapitän viel besser als vergangene Woche, als er noch 30 war. Von Müdigkeit oder überspielt war nichts mehr zu sehen, im Gegenteil. Fing zahlreiche Pässe ab, leitete Angriffe ein und klärte bei der Abwehrarbeit auch mit seinem Kopfballspiel.
Hartel: Wieder auf seiner angestammten Position als offensiver Freigeist im Mittelfeld. Das kann er. War an zahlreichen gefährlichen Aktionen beteiligt, von Hertha nicht in den Griff zu bekommen. Hätte in der 40. Minute schon das 2:0 mit dem Kopf erzielen müssen, aber das holte er dann mit seinem platzierten Fernschuss in der 44. Minute nach.
Saad traf einige falsche Entscheidungen
Treu: Nicht alle seine Zuspiele kamen an, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Wie das ganze Team bissig und entschlossen in den Zweikämpfen und Pressingaktionen.
Metcalfe (bis 89): Ein „klassischer“ Rechtsaußen ist der Australier nicht, Flankenläufe sind also nicht sein Ding. Rochierte viel, war immer anspielbar im Kombinationsspiel und stellte deshalb gemeinsam mit Saliakas die Berliner rechts immer wieder vor Rätsel..
Boukhalfa (ab 89.): Ein Wechsel, um Zeit von der Uhr zu nehmen.
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Eggestein: Ein typisches „Jojo“-Spiel. War ständig unterwegs, bot sich an, zog seine Gegenspieler aus Innenverteidigung heraus, sorgte so für Räume. Nur beim letzten Pass und Abschluss im Strafraum wieder glücklos. So in der 52. Minute, als er völlig freistehend den Ball nicht richtig traf.
Saad (bis 89): Nicht sein glücklichstes Spiel. Versuchte viel, wurde aber oft im letzten Moment gestoppt oder geblockt. Eroberte Bälle wie in der 50. Minute, traf dann aber die falsche Entscheidung.
Scheller (ab 89.): Zweitligadebüt –der 22 Jahre alte Innenverteidiger aus der U23 sollte mitverteidigen.