Magdeburg. Die Spieler des FC St. Pauli in der Einzelkritik beim 0:1 in Magdeburg. Keiner überzeugte voll, einer war erschreckend einsam

Das 0:1 (0:0) beim 1. FC Magdeburg war die erste Niederlage des FC St. Pauli in der Zweiten Liga nach zuvor 25 Spielen ohne Niederlage. So präsentierten sich die Spieler vom Millerntor im Einzelnen:
Vasilj: Nicht nur bei seinem Fehlpass, der zum entscheidenden Gegentor führte, wirkte der Torwart unsicher, wenn er den Ball mit dem Fuß spielte. Allein am Geläuf lag dies nicht.
Wahl: Konnte einige wichtige defensive Duelle für sich entscheiden. Im Spielaufbau nicht so stark wie gewohnt.
Smith: Der Abwehrchef zeigte nicht die sonst übliche Souveränität, konnte es aber vermeiden, sich die fünfte Gelbe Karte und damit eine Sperre einzuhandeln

Saliakas riskierte einen Platzverweis

Mets: Als Torwart Vasilj den spielentscheidenden Pass in seine Richtung spielte, war der Innenverteidiger gerade im Rückwärtsgang. So hatte er keine Chance, Gegner Amaechi an der Balleroberung zu hindern. Insgesamt eine solide Leistung.
Saliakas (bis 82.): Seinen Flanken von rechts fehlte es an Präzision, sein von Wut und Frust geprägtes Gerangel mit El Hankouri in der Schlussphase hätte manch anderer Schiedsrichter womöglich nicht nur mit Gelb bedacht.
Albers (ab 82.): Der lange Mittelstürmer fiel nur mit einem relativ harmlosen Kopfball auf das Magdeburger Tor auf.

Topscorer Hartel ohne entscheidende Wirkung

Kemlein (bis 66.): Der Leihspieler aus Köpenick machte mit einigen guten Pässen auf sich aufmerksam, baute mit der Zeit aber ab. Es wird spannend, ob der Mittelfeldspieler seinen Platz behält, wenn Kapitän Irvine wieder zur Verfügung steht.
Boukhalfa (ab 66.): Fiel weder positiv noch negativ sonderlich auf. Immerhin durfte er nach seinem Tor im Pokal auch in der Liga etwas länger spielen.
Hartel: Der Topscorer scheint noch immer gewisse Nachwirkungen vom Pokalaus und seinem dort vergebenen Elfmeter im zu haben. Jedenfalls war er erneut weniger auffällig als bei seinen zahlreichen Top-Auftritten in dieser Saison.

Treu mit verunglücktem Torschuss

Treu (bis 82.): Quirlig und hartnäckig in den meisten Zweikämpfen. Sein Torschussversuch war allerdings ganz weit von seinem Traumtreffer gegen Karlsruhe im Herbst entfernt.
Ritzka (ab 82.): Machte noch gut zehn Minuten mit.
Afolayan: Zeigte wie gegen Fürth eine ansprechende Leistung, kam allerdings nicht richtig zum Torabschluss.

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Eggestein (bis 82): Wenn er sich seine Torchance in der fünften Minute noch einmal anschaut, wird er sich vermutlich erschrecken, wie frei er mitten im Strafraum stand, als er zu lange brauchte, um den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Danach eifrig auch in der Rückwärtsbewegung, aber in der Sturmmitte nicht mehr wirklich gefährlich.
Maurides (ab 82.): Konnte auch mit seinem wuchtigen Körper keine entscheidenden Impulse mehr geben.

St. Paulis Asien-Cup-Rückkehrer

Saad (bis 62): Der linke Außenstürmer hatte einen schweren Stand gegen ebenfalls schnelle Gegenspieler und konnte sich nie entscheidend durchsetzen.
Metcalfe (ab 62.): Der Asien-Cup-Rückkehrer hatte unmittelbar nach seiner Einwechslung eine gute Torchance, danach kämpfte er gut, aber ohne Fortune.