Hamburg. Den Matchwinner beschleicht nach Toren ein seltsames Gefühl. Trainer Fabian Hürzeler kann dieses simpel ausräumen.
Es gab ein ernstes Wörtchen zu reden zwischen Elias Saad und Fabian Hürzeler nach dem 3:2-Sieg im Spitzenspiel gegen Greuther Fürth. Der doppelte Torschütze hätte durchaus Redebedarf gehabt. Immerhin beraubte ihn der Cheftrainer des FC St. Pauli durch die Auswechslung in der 87. Minute noch des Titels des laufstärksten Spielers.
Tatsächlich war es aber Hürzeler, der etwas in Richtung Saad zu adressieren hatte. "Er war nach dem Spiel unzufrieden und meinte, wenn er Tore schießt, spiele er nicht so gut, wenn er nicht trifft, spiele er gut", berichtete der Coach.
Elias Saad erzielt ersten Doppelpack seiner Zweitligakarriere
Das konnte der 30-Jährige freilich nicht so stehen lassen, schließlich war sein Linksaußen am Sonnabend der beste Akteur im Millerntor-Stadion. "Ich habe ihn also gefragt, was ihm wichtiger sei, woraufhin er meinte, das seien dann schon die Tore. Da haben wir also die Antwort", sagte Hürzeler schmunzelnd.
Diese kleine Anekdote passt zu Saad. Der Wilhelmsburger ist überaus bescheiden und zurückhaltend, kein Mann der großen Worte. Fließend spricht er dagegen die Sprache der Taten auf dem Platz.
Matchwinner: "Stand nur zweimal an der richtigen Stelle"
"Ich fand nicht, dass ich meinen Gegnern so viele Schwierigkeiten bereitet habe, ich war einfach nur zweimal an der richtigen Stelle. Ansonsten war es ganz viel Arbeit gegen den Ball", sagte der 24-Jährige. Spannende Ansicht nach dem ersten Doppelpack der Zweitligakarriere beim 27. Einsatz in dieser Spielklasse.
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Der Matchwinner hob stattdessen andere Faktoren heraus. "Nachdem wir im Pokal viele lange Bälle gespielt haben, wollten wir nun wieder in unseren normalen Rhythmus gelangen, einfach Fußball spielen. Das ist uns gut gelungen, weil in dieser Mannschaft jeder an den anderen glaubt, es einfach Spaß macht", sagte Saad.
Auch Marcel Hartel bewerte den Auftritt überaus positiv: "Saad kann uns in jedem Spiel weiterhelfen kann mit seinen Toren, Assists und Eins-gegen-eins-Aktionen. Es freut mich extrem für ihn, dass er heute einen Doppelpack gemacht hat. Er ist ein super Spieler, der heute aber auch das eine oder andere Mal hätte abspielen können.“
Linksaußen läuft 12,76 Kilometer
Seine 12,76 Kilometer, ausgesprochen viel für einen Außenspieler, übertrumpfte Aljoscha Kemlein (13,1 Kilometer) erst in der Nachspielzeit. Saad störte es wenig. "Laufen ist die Grundlage unseres Spiels", sagte der tunesische Nationalspieler schlicht.
Und auch Hürzeler sah die Sache entspannt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich seine Laufwerte anschaut und auf Instagram postet", sagte er und grinste erneut. So ernst war die Sache nun doch nicht.