Düsseldorf. Der Doppelpacker war aber nicht der einzige Matchwinner beim 2:1 in Düsseldorf. Wie sich seine Kollegen schlugen.
Der FC St. Pauli genießt die Zweitligasaison in vollen Zügen. Weder von Fortuna Düsseldorf, noch von anderen Umständen ließ sich der Spitzenreiter beim 2:1-Sieg in der Merkur Spiel-Arena ausbremsen. Die Profis in der Einzelkritik.
Vasilj: Brachte mit mehreren Glanzparaden die wenigen Offensivbemühungen Düsseldorfs, die beinahe am Ziel ankamen, zum Erliegen wie der Lokführerstreik das halbe Land. Beim Gegentreffer machtlos. Rechtfertigte seine Vertragsverlängerung umgehend.
Wahl: Rutschte beim 1:2 unglücklich ins Leere und war ungewöhnlich wenig ins Aufbauspiel eingebunden. Wich auf den Luftverkehr aus, wo er in Kopfballduellen nichts anbrennen ließ.
Smith: Eines der schwächeren Spiele des Strategen, der sich vergleichsweise viele Fehlpässe leistete. Von Ausfällen wie bei der Bahn aber weit entfernt, war mit seinem Freistoß immerhin für den Handelfmeter verantwortlich.
Saliakas mit herausragender Leistung
Mets: Schränkte den Regionalverkehr im Strafraum ein, vor allem hohe Bälle waren leichte Beute für den Esten. Nach vorne wenig präsent.
Saliakas (bis 89.): Boah! Traumflanke zum 2:0, hinterlief seinen kongenialen Partner Afolayan mehrfach schlau, an fast allen Offensivaktionen beteiligt. Wird zwar übertariflich bezahlt, hätte nach diesem Auftritt trotzdem eine Gehaltserhöhung verdient.
Ritzka (ab 89.): Achtung, Kalauer: Kam spät wie die Deutsche Bahn.
Kemlein läuft und läuft und läuft und...
Kemlein: Den 19-Jährigen anstelle von Kapitän Jackson Irvine spielen zu lassen, ist längst mehr als ein Notfallfahrplan. Lief unfassbare 13,86 Kilometer und warf sich mutig in die Tacklings.
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Hartel: Brachte die Gesichtszüge zum Entgleisen. Vor Entsetzen bei den Düsseldorfern, dass ausgerechnet ein Kölner ihnen einen Doppelpack einschenkte; vor Staunen beim Rest. Ob cool beim Elfmeter oder per Kopfball - wie fast immer der beste Spieler.
Treu: Der Schienenspieler brachte es auf 93 Ballkontakte - 25 mehr als Vasilj, der die zweitmeisten bei St. Pauli hatte. War gegen Emmanuel Iyoha mitunter am Limit und darüber, verlor viele Bälle, putzte aber hinten mehrfach aus.
Eggestein glänzt auch ohne Treffer
Afolayan (bis 85.): Symbiotisch mit Saliakas, offensiv mit Dampf. Ging aber auch nach hinten keine Verhandlungen ein.
Boukhalfa (ab 85.): Dürfte gegen eine weitere Absenkung seiner Arbeitszeit votieren. Verteidigte den Sieg vorbildlich mit.
Eggestein: Vor dem Tor streikte er zwar, weil er kaum Gelegenheiten bekam. Durch seine klugen Laufwege schaffte er aber Räume für seine Mitspieler, wäre mehrfach beinahe zum Vorlagengeber geworden. Gute Leistung auch ohne Treffer.
Clevere Verlagerungen durch Saad
Saad (bis 80.): Sein Einsatz endete zwar vorzeitig wie der Lokführerstreik, hatte aber einen ansprechenden Auftritt. Clevere Verlagerungen, zielgenaue Flanken. Nur die Zweikampfquote war verbesserungswürdig.
Amenyido (ab 80.): Kämpfte um die drei Punkte wie Claus Weselsky um seine Lokführer.