Hamburg. Leistungsträger verlängert seinen Vertrag. Er ist seit 2021 in Hamburg und hat sich in dieser Zeit sehr verbessert.
Der Vollzug war am Ende keine Überraschung mehr: Torwart Nikola Vasilj (28) bleibt beim FC St. Pauli. Beide Seiten verlängerten den am Saisonende auslaufenden Vertrag. Die neue Laufzeit teilte der Club üblicherweise nicht mit, erfahrungsgemäß wird es sich aber um zwei Jahre plus einjähriger Option handeln.
„Ich hatte das Gefühl, dass mein Weg beim FC St. Pauli noch nicht zu Ende ist. Die Mannschaft hat sich super entwickelt und ich möchte auch zukünftig ein Baustein sein, um das Team mit in die richtige Richtung zu lenken“, sagte Vasilj: „Ich fühle mich sowohl sportlich als auch privat, gemeinsam mit meiner Frau, am richtigen Platz.“
St. Paulis Bornemann kannte Vasilj schon länger
Vasilj war im Sommer 2021 aus der Ukraine von Sorya Luhansk ans Millerntor gewechselt. Der Verein trug wegen der russischen Okkupation seine Spiele damals bereits in Saporischschja aus. St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann kannte den Torwart jedoch aus der gemeinsamen Zeit beim 1. FC Nürnberg, wo Vasilj zwischen 2017 und 2019 für die zweite Mannschaft aktiv war.
„Niko hat seinen Wert für unser Team von Beginn an unter Beweis gestellt und ist ein bedeutender Faktor in unserer mittlerweile sehr gefestigt agierenden Defensive. Wie wichtig er für uns ist, hat er mit seiner starken Leistung beim Rückrundenauftakt gegen Kaiserslautern erneut unterstrichen. Darum sind wir froh, dass Niko seine Zukunft bei uns sieht“, erklärte Sportchef Bornemann.
Vasilj bekommt nur wenig Schüsse auf das Tor
Nur 15 Gegentore hat Vasilj in den bisherigen 18 Saisonspielen des FC St. Pauli kassiert. Das ist der Bestwert in der Liga, der aber auch auf die sehr gute Abwehrarbeit seiner Vorderleute zurückzuführen ist. Sechsmal spielte er „zu null“, damit liegt er auf Platz drei hinter Jonas Urbig (9/Fürth) und Daniel Heuer Fernandes (8/HSV). Mit nur 32 gehaltenen Torschüssen belegt Vasilj in der Statistik jedoch nur den 17. Platz aller Torhüter, das liegt aber eben daran, dass er kaum Schüsse auf das Tor bekommt.
Und dennoch: immer die Konzentration hochzuhalten und auch „kalt“ voll da zu sein, wenn es darauf ankommt, ist eine der Stärken des Bosniers. Zuletzt holte er gegen den 1. FC Kaiserslautern schon in der fünften Minute einen Fernschuss, der einen frühen Rückstand hätte bedeuten können, spektakulär aus dem Winkel.
Vasilj hat sich mit dem Fuß stark verbessert
Vor allem aber ist Vasilj ein wichtiger Teil des Aufbauspiels der Hamburger. Auch wenn manche Aktionen mit dem Ball dazu führen, dass die Fans vor Schreck den Atem anhalten, sind seine Pässe auch durch enge Gassen zum Mitspieler gewollt und oft trainiert, um das gegnerische Pressing zu überwinden.
„Unsere Spielweise ist auch für unsere Torhüter sehr herausfordernd. Niko hat das hervorragend angenommen und sich in der Zeit bei uns in allen Aspekten des modernen Torwartspiels verbessert. Es macht großen Spaß mit ihm zu arbeiten und ich glaube, dass er noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt ist“, sagt Cheftrainer Fabian Hürzeler.
Als mitspielender Torwart hat sich Vasilj mit Torwarttrainer Marco Knoop deutlich verbessert. „Das Training ist enorm anstrengend für Kopf und Körper. Es macht dafür extrem Spaß, ich darf mich bei ihm als Fußballer verstehen, nicht nur als Torverhinderer“, lobt Vasilj seinen Spezialcoach: „Ich gerate nie in Panik, weil ich jedes Szenario zahllose Male im Training durchgegangen bin.“
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„Ich fühle mich hier auch wegen Marco sehr wohl“, erklärte Vasilj im Trainingslager in Spanien, als sich die Gespräche mit dem Verein bereits klar in Richtung Vertragsverlängerung entwickelten (Abendblatt berichtete). Aber das ist es nicht allein. Mit Ehefrau Sara ist er in Hamburg längst heimisch geworden.
„Ich möchte mich bei den Verantwortlichen des Clubs, dem Trainerteam und allen Fans für den unglaublichen Support und das Vertrauen in meine Person in den vergangenen 30 Monaten bedanken“, so der Keeper: „Es ist ein tolles Gefühl, ein Teil dieses Vereins zu sein“, sagte der Keeper.
Am Dienstagabend wurde der neue Vertrag vom Aufsichtsrat durchgewinkt. Vasiljs Zukunft ist damit geklärt und auch der FC St. Pauli hat auf einer wichtigen Position Planungssicherheit.