Hamburg. Der 19-Jährige steht vor seinem Debüt in der Startelf. Ein Scout von Union Berlin traut ihm eine gelungene Premiere zu.
Bis jetzt währte die Schonfrist. Knapp zwei Wochen schottete der FC St. Pauli Aljoscha Kemlein von Medienanfragen ab, ließ den 19-Jährigen sich auf das konzentrieren, wofür er vom 1. FC Union Berlin ausgeliehen wurde: Fußball spielen.
An diesem Sonnabend (13 Uhr/Sky) ist die Schonfrist allerdings beendet, wenn der 1. FC Kaiserslautern im Millerntor-Stadion gastiert. Dann ist Kemlein im zentralen Mittelfeld als Ersatz für den beim Asien-Cup spielenden Kapitän Jackson Irvine gefordert. Eine Rolle, der der Berliner gerecht werden kann?
Kann Aljoscha Kemlein Jackson Irvine ersetzen?
„Absolut, die Fußstapfen, in die er tritt, sind zwar sehr groß, aber ich sehe eine Win-win-Situation in der Leihe“, sagt Christian Klose (41). Der ehemalige Kaderplaner der U 23 St. Paulis kennt Kemlein gut, da er mittlerweile als Scout im Nachwuchsbereich für Union arbeitet. „Mit seiner Ruhe und Sicherheit am Ball, seinen Qualitäten zwischen beiden Strafräumen und dem guten Abschluss aus der Distanz kann ,Josch‘ das Offensivspiel beleben“, sagt Klose.
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Da Kemlein in den vergangenen Jahren vergleichsweise wenige Spiele absolviert hat – bei Union hatte er in dieser Saison zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga und einen in der Champions League – sei eine Anpassungsperiode zu erwarten. „Aber durch seine Spielintelligenz sollte das nicht allzu lange dauern“, sagt Klose. „Auf jeden Fall hat St. Pauli einen guten Spieler geholt, der Bundesligapotenzial besitzt, wenn er genügend Einsätze erhält.“
19-Jähriger "eher zurückhaltender Typ"
Interessant sein dürfte, wie der 1,85 Meter große Rechtsfuß den verbalen Anführer Irvine ersetzen kann. Sich selbst beschrieb Kemlein im Vereins-TV als „eher zurückhaltenden Typen“. Die Führungsaufgaben werden daher mehr auf Akteure wie Eric Smith und Marcel Hartel verteilt.
In der Rückwärtsbewegung wiederum kann Kemlein durchaus an Irvine erinnern. Defensiv steht er seinen Mann. „Er hat ein gutes Timing bei den Tacklings“, sagt Klose. Eine Schonzeit dürfen die Akteure Kaiserslauterns also auch nicht erwarten.
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Kemlein, Hartel, Treu – Afolayan, Eggestein, Saad.
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Zimmer, Toure, Tomiak, Zuck – Niehues, Ritter – Tachie, Puchacz – Abiama, Ache.