Benidorm. Defensiver Mittelfeldmann kommt aus der Bundesliga und verfügt trotz seines jungen Alters bereits über Champions-League-Erfahrung.
Der größte Moment in der noch jungen Karriere von Aljoscha Kemlein (19) liegt knapp dreieinhalb Monate zurück, als er für Union Berlin im Estadio Santiago Bernabéu gegen Real Madrid eingewechselt wurde. Der Champions-League-Debütant verlor das erste Gruppenspiel durch einen Last-Minute-Treffer zwar mit 0:1. Und dennoch dürfte Kemlein diesen Tag nie vergessen.
Ganz so glamourös wird es in Zukunft zwar nicht für den Youngster zugehen. Dafür erhofft er sich mehr Spielzeit in der Zweiten Liga. Denn der FC St. Pauli hat Kemlein am Sonntag bis Saisonende ausgeliehen und damit seinen ersten Winter-Neuzugang verpflichtet.
St. Paulis Neuzugang Kemlein bereits im Trainingslager
Der defensive Mittelfeldspieler befindet sich bereits im Trainingslager im spanischen Benidorm, wo er möglichst schnell die Abläufe im System von Trainer Fabian Hürzeler verinnerlichen soll. Der neue Mann wird als schnelle Alternative für die Startelf gesehen. Dort könnte er schon zu Beginn der Rückrunde auf der Sechs zum Einsatz kommen, da Platzhirsch Jackson Irvine und dessen bisherige erste Alternative Connor Metcalfe noch einige Wochen fehlen werden, weil sie für Australien am Asien-Cup teilnehmen (12. Januar bis 10. Februar).
Bei Union Berlin konnte sich der an der Alten Försterei ausgebildete Kemlein in seiner ersten Profisaison nicht durchsetzen. In der Hinrunde sammelte er lediglich 34 Spielminuten in allen Pflichtspielen zusammen, davon sieben Minuten gegen Real Madrid.
St. Pauli holt Kemlein: Die Stimmen
„Trotz seines noch jungen Alters ist Aljoscha schon sehr weit in seiner fußballerischen Entwicklung. Deswegen trauen wir ihm zu, schnell eine Alternative für die Position im zentralen Mittelfeld zu sein“, sagt St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann, der in der Regel kein Freund von Leihdeals ist. Doch ein Kauf wäre für den Kiezclub finanziell nicht zu stemmen gewesen.
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„Aljoscha bringt alles mit, was wir uns für die zentrale Position vor der Abwehr wünschen. Er ist clever in der Zweikampfführung und weiß seinen Körper einzusetzen. Am Ball agiert er auch dank seiner technischen Fähigkeiten ruhig und findet intelligente Lösungen“, schwärmt Hürzeler. „Jetzt wird es darum gehen, ihn schnell auf und neben dem Platz ins Team zu integrieren.“
Kemlein selbst freue sich auf Hürzelers System, das gut zu seinen Fähigkeiten passe. St. Pauli habe sich „als gute Adresse für Spieler, die den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gehen möchten, etabliert. Genau das ist auch mein Ziel für die zweite Hälfte der Saison.“