Hamburg. Der FC St. Pauli kann wie vor zwei Jahren als Erster in die Winterpause gehen. Wie diesmal ein Absturz danach vermieden werden soll.
Noch ein Sieg am Sonntag, dann geht der FC St. Pauli sicher als Herbstmeister in die diesmal vergleichsweise kurze Winterpause der Zweiten Liga. Auf einem direkten Aufstiegsplatz wird das Team vom Millerntor aber auch dann bleiben, wenn es im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am Sonntag (13.30 Uhr) nicht gewinnt. Nur Holstein Kiel, das bereits am späten Sonnabend gegen Hannover 96 antritt, kann noch an den St. Paulianern vorbeiziehen.
Vieles beim FC St. Pauli erinnert derzeit an die Situation vor zwei Jahren, als der FC St. Pauli als Tabellenführer in die Winterpause ging, in der Rückrunde aber sportlich abstürzte, alle Aufstiegschancen verspielte und am Ende enttäuschend Fünfter wurde. Damals hatte es im letzten Spiel vor der Winterpause schon ein herbes 0:3 in Kiel gegeben, was schon ein Hinweis darauf war, was sich in den Wochen und Monaten nach dem Jahreswechsel ereignen sollte.
St. Paulis Trainer Hürzeler betont Unterschied zu 2021/22
St. Paulis Cheftrainer Fabian Hürzeler war damals schon dabei. Als Co-Trainer von Timo Schultz erlebte er mit, wie die Euphorie der Hinrunde der Ernüchterung und Verunsicherung wich. „Wir können die Situation nicht vergleichen. Es sieht zwar sehr ähnlich aus, es sind ähnliche Punktezahlen. Ich glaube aber, dass das Gerüst der Mannschaft anders ist, dass die Spielweise anders ist und auch die Situation in der Mannschaft anders ist“, betonte der 30-Jährige am Freitag.
Bloß keine bösen Erinnerungen aufkommen lassen und aktiv thematisieren, ist offenbar die Maßgabe. „Die Spieler denken nicht an das, was vor zwei Jahren war. Wir können das auch nicht mehr beeinflussen. Fußball ist Tagesgeschäft, da geht es nur um die Gegenwart“, sagte Hürzeler weiter. „Ich verlange auch, dass der Fokus nur auf dem nächsten Spiel liegt und nicht auf irgendwelchen Statistiken und auf Vergangenes. Wir müssen jetzt abliefern.“
Nur vier Startelfspieler waren vor zwei Jahren schon dabei
Nur vier Spieler der voraussichtlichen Startelf am Sonntag haben die Negativspirale der Rückrunde der Saison 2021/22 selbst miterlebt. Insofern hat Hürzeler durchaus recht mit seiner Einschätzung, dass die Ausgangssituation jetzt eine andere ist. Zudem haben sich die vier Profis, namentlich Torwart Nikola Vasilj, Abwehrchef Eric Smith und die Mittelfeldspieler Jackson Irvine und Marcel Hartel in diesen 24 Monaten auch in ihrer Persönlichkeit ein gutes Stück weiterentwickelt.
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Über die Bedeutung eines Sieges zum Jahresabschluss gibt es dennoch keine Zweifel. „Das Spiel ist für die Spieler auch ein Invest für ihre Zukunft. Alles, was sie Sonntag auf den Platz bringen und dort investieren, kann auch für die Rückrunde entscheidend sein. Das ist Motivation genug für sie“, sagte Hürzeler am Freitag.
St. Paulis Trainer Hürzeler umschifft das Wort Aufstieg
Sehr geschickt umschiffte er damit einmal mehr das Wort Aufstieg. Klar ist aber: Wer mit 35 Punkten als Zweitliga-Spitzenreiter die Hinserie beendet, hat beste Voraussetzungen dafür, am Ende den Sprung nach oben zu schaffen.