Hamburg. Der estnische Abwehrspieler des FC St. Pauli wurde in seiner Heimat zum Fußballer des Jahres gekürt. Eine Sache möchte er aber ändern.

Wer schon mal einen Blick auf die Liste der „estnischen Fußballer des Jahres“ der vergangenen Jahre geworfen hat, dem wird schnell auffallen: Allzu viel Abwechslung ist bei der Wahl nicht festzustellen. Vielmehr gab es in den vergangenen 17 Jahren gerade einmal fünf unterschiedliche Spieler, denen diese Ehre zuteilgeworden ist – darunter auch der Rekordsieger Ragnar Klavan, seines Zeichens ehemaliger Abwehrspieler beim FC Augsburg und dem FC Liverpool. Er gewann die Trophäe siebenmal, so oft wie kein anderer.

Seit dieser Woche steht ein neuer Name auf der Liste der estnischen Fußballgrößen: Karol Mets. Die konstant guten Leistungen des Abwehrspielers beim FC St. Pauli und in der Nationalmannschaft wurden auch in seiner Heimat registriert und nun mit der Auszeichnung honoriert. „Das macht mich sehr glücklich, aber, ich glaube, das ist auch ein Kompliment an St. Pauli und das ganze Team für die Saison, die wir spielen“, sagt der Ausgezeichnete selbst.

St. Paulis Mets: „Möchte jeden Tag besser werden“

Zum Dauersieger wie seine Vorgänger möchte Mets aber vorerst nicht werden: „Mein Job ist es, mich hier jeden Tag zu verbessern und kleine Schritte nach vorne zu machen. Darauf liegt mein Fokus.“ Gelingt ihm das, werden die Esten aber nicht drumherum kommen, Mets auch in den kommenden Jahren in die engere Auswahl zu nehmen.

Überraschend kommt die Würdigung derweil nicht. Mets verpasste seit seiner Verpflichtung im vergangenen Winter lediglich zwei Spiele wegen einer Rotsperre, stand in den restlichen 34 Partien in der Zweiten Liga in der Startelf. „Das war das beste Jahr in meiner Karriere“, gibt er deshalb auch unumwunden zu. Gemeinsam mit seinen Abwehrkollegen sorgt er dafür, dass der FC St. Pauli mit nur 14 Gegentoren nach 16 Spielen die beste Verteidigung der Liga stellt. Das Erfolgsrezept? „Kommunikation, Arbeitsmoral und das Gefühl, dass sich jeder für seine Mitspieler auf dem Platz zerreißt.“

Daran will Mets noch arbeiten

Diese Komponenten haben Mets und sein Team an die Spitze der Zweiten Liga geführt – und der ausgezeichnete Este, der sich in Hamburg sehr wohlfühlt, möchte auch „alles dafür tun, um dort zu bleiben“. Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden, in dem Mets von seinem Team fordert, dem Gegner „keine Chance“ zu lassen und sich darauf zu fokussieren, „dass die Qualität nicht nachlässt“. Andernfalls drohe wie in den vergangenen Spielen, dass der Gegner wieder ins Spiel komme.

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Bei all dem Lob, das der Abwehrspieler in den vergangenen Tagen erhalten hat, gibt es aber auch noch eine Sache, die er unbedingt ändern möchte: das Toreschießen. Sein bis dato letzter Treffer gelang ihm am 7. Mai 2022, damals noch im Trikot des FC Zürich. Ein Tor im Spiel am Sonntag wäre daher „ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle“.