Hamburg. St. Paulis Australier Jackson Irvine und Connor Metcalfe sind Anfang 2024 beim Asien-Cup. Und noch ein Topspieler könnte lange fehlen.
Gerade erst hat er das Toreschießen wieder für sich entdeckt. Stand für Jackson Irvine bis zum Stadtderby gegen den HSV erst ein Saisontor zu Buche, so traf der Kapitän des FC St. Pauli jetzt gleich zweimal in Folge – gegen die Rothosen und zuletzt beim VfL Osnabrück jeweils zur 1:0-Führung.
Auf seine Treffer, Ballgewinne, Pässe und vor allem seinen Spirit wird die Mannschaft des FC St. Pauli aber nach der kurzen Weihnachtspause vorerst – und wahrscheinlich sogar schmerzhaft lange – verzichten müssen. Denn der 30 Jahre alte Irvine wird ebenso wie sein Landsmann und St.-Pauli-Kollege Connor Metcalfe (24) mit der australischen Nationalmannschaft am Asien-Cup teilnehmen, der vom 12. Januar bis zum 11. Februar in Katar ausgetragen wird.
St. Paulis Australier fehlen mindestens bis Ende Januar
Die guten sportlichen Aussichten und Ambitionen der Australier sind dabei eine schlechte Nachricht für den FC St. Pauli. Das Team der „Socceroos“ gilt als Mitfavorit auf den Titel, könnte also entsprechend lange im Turnier bleiben. In der aktuellen Fifa-Weltrangliste nimmt das Team aus „Down under“ den 25. Platz ein. Aus dem asiatischen Kontinentalverband, dem sich Australiens Fußballer angeschlossen haben, sind derzeit nur Japan (17.), Iran (21.) und Südkorea (23.) etwas besser als der Achtelfinalist der WM 2022 platziert.
Bereits am 6. Januar bestreiten die Australier ihr letztes Testspiel gegen das Team des Bahrain in den Vereinigen Arabischen Emiraten, ehe am 13. Januar beim Asien-Cup das erste Gruppenspiel gegen Indien auf dem Plan steht. Für Irvine und Co. folgen in der Vorrunde die Spiele gegen Syrien am 18. Januar und gegen Usbekistan fünf weitere Tage später.
Nationalspieler verpassen wohl auch das DFB-Pokal-Viertelfinale
Sollten die Australier erwartungsgemäß Gruppensieger werden, treffen sie im Achtelfinale am 28. Januar auf einen Tabellendritten einer anderen Vorrundengruppe, was ebenfalls eine gut lösbare Aufgabe sein wird. Das Viertelfinale ist für den 2./3. Februar, das Halbfinale für den 6./7. Februar und das Endspiel für den 10. Februar angesetzt.
Sollten die Australier bis ins Finale vordringen, stünden Irvine und Metcalfe für St. Paulis Punktspiele gegen Kaiserslautern, in Düsseldorf, gegen Fürth und in Magdeburg nicht zur Verfügung. Zudem würden sie auch im DFB-Pokal-Viertelfinalspiel am Millerntor gegen Düsseldorf Ende Januar oder Anfang Februar fehlen.
Böse Erinnerungen an Kyereh Anfang 2o22
Vor allem die Abwesenheit von Kapitän Irvine für rund ein Viertel der Rückrunde wird für St. Pauli schwer zu kompensieren sein. Dabei werden böse Erinnerungen an die Entwicklung vor zwei Jahren wach, als der Kiezclub als Herbstmeister ins neue Jahr startete, aber wegen des Afrika-Cups in den ersten Spielen 2022 auf seine Topscorer Daniel-Kofi Kyereh (Ghana) verzichten musste, der dann auch noch mit einer Muskelverletzung zurückkehrte.
St. Pauli verlor in dieser Phase die Tabellenführung und verpasste am Saisonende als Fünfter den Aufstieg. Ein solches Szenario soll jetzt unbedingt vermieden werden. Doch es droht noch weiteres Ungemach. Parallel zum Asien-Cup wird auch in diesem Winter wieder der Afrika-Cup ausgetragen. Hier könnte Außenstürmer und Leistungsträger Elias Saad für Tunesien dabei sein.
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Zuletzt hatte der 23-Jährige allerdings eine Länderspiel-Einladung abgelehnt und sich dafür entschieden, stattdessen bei St. Pauli zu trainieren. Womöglich verspielte er mit diesem Entschluss eine Nominierung für den Afrika-Cup. Darüber wäre St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler nicht traurig, auch wenn er grundsätzlich seinen Spielern gönnt, für ihr Land international zu spielen. „Ich werde nie einem Spieler verbieten, zum Nationalteam zu fahren. Es ist immer eine Ehre, für sein Land zu spielen“, sagt er dazu grundsätzlich.
Auch St. Paulis Konkurrent Düsseldorf ist betroffen
Bisher musste er auf die Nationalspieler aber auch nur in den Testspielen während den Länderspielpausen verzichten. Dies wird Anfang des Jahres anders sein, weil die Kontinental-Meisterschaften Asiens und Afrikas keine geschützten Termine sind, für die der Ligabetrieb in Europa unterbrochen wird. Nur ein schwacher Trost ist, dass auch St. Paulis Konkurrenten zum Teil von der Problematik betroffen sind. So wird Fortuna Düsseldorf voraussichtlich auf seinen japanischen Nationalspieler Ao Tanaka verzichten müssen.