Hamburg. Seit Jahren gibt es Ausschreitungen, wenn die Kiezkicker auf den FC Hansa treffen. Wie die Polizei dagegen vorgehen will.
Schweineköpfe hingen bislang noch nicht von den Autobahnbrücken Mecklenburg-Vorpommerns herunter. Als besonderer Willkommensgruß für die Fans des FC St. Pauli – so wie es vor dem Gastspiel der Hamburger bei Hansa Rostock am 2. April 2022 war.
Ein Hochrisikospiel ist die Partie am 14. Spieltag der laufenden Zweitliga-Saison am Sonnabend (13 Uhr/Sky) natürlich trotzdem – zu angespannt, ja feindselig ist das Verhältnis beider Fangruppen zueinander.
FC St. Pauli: Mindestens 2600 Fans reisen nach Rostock
Mindestens 2600 St.-Pauli-Fans werden ihr Team ins Ostseestadion begleiten, der Kiezclub hat das volle Gästekontingent abgenommen. „Dieses Spiel ist eine besondere Herausforderung“, sagte ein Sprecher der Rostocker Polizei, „wir werden wieder auf strikte Fangruppentrennung achten.“
Dieses Konzept hatte bei den letzten Gastspielen in Rostock im April und im August 2022 außerhalb des Stadions insgesamt gut gegriffen. Die Hamburger Anhänger wurden am Bahnhof in Shuttlebusse verfrachtet und erst vor ihrem Gästeblock im Stadion wieder herausgelassen.
Keine direkte Bahnverbindung zwischen Hamburg und Rostock
Es gab jedoch viele Beschwerden über zu lange Wartezeiten und überfüllte Busse. Acht Busse sollen diesmal eingesetzt werden. Die Anzahl der Ordner im Stadion und der Beamten wird gegenüber normalen Spielen erhöht.
Besonders problematisch wird für die Hamburger die Anreise. Es gibt derzeit wegen Gleisbauarbeiten keine durchgehende Bahnverbindung zwischen den beiden Hansestädten. Das heißt, es müsste zweimal in Lübeck und Bad Kleinen umgestiegen werden. Dementsprechend ist auch kein Sonderzug geplant.
Besonders schwere Ausschreitungen im April 2022
Der FC St. Pauli wird mit seinen Fanbetreuern vor Ort sein. Bei den Gastspielen der Hamburger 2022 waren rechtsradikale, antisemitische und homophobe Gesänge und Transparente im Hansablock zu hören und zu sehen. Im April eskalierte die Situation. St.-Pauli-Fans wurden mit Böllern und Raketen beschossen. Es gab Verletzte, Menschen hatten Angst um ihr Leben.
Der FC St. Pauli wurde anschließend zu einer Geldstrafe in Höhe von 29.600 Euro verurteilt, obwohl auch im DFB-Urteil stand, dass „Anhänger des FC St. Pauli mit Bechern, Knallkörpern und Pyrotechnik beworfen und beschossen“ wurden und sie diese dann zurückwarfen. Die Strafe für Hansa betrug 40.925 Euro.
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Beim Spiel in Hamburg Ende Februar 2023 demolierten Rostocker die sanitären Anlagen im Millerntor-Stadion und setzten massiv Pyro ein. 150.000 Euro kostete den Verein das, der um Entschuldigung für das „asoziale Verhalten“ einiger Anhänger bat und sich von ihnen distanzierte.
Ob dies Auswirkungen auf die Partie am Sonnabend hat, wird sich zeigen. Beim vorherigen Heimspiel von Hansa am 5. November gegen Hertha BSC platzierten Rostocker Anhänger einen besonderen Gruß im Gästeblock der Berliner: einen Schweinekopf.