Hamburg. Der Coach warnt vor der Stärke des kommenden Gegners Karlsruhe und sagt, wie Elias Saad mit seinem Rückschlag umgegangen ist.
Wer am frühen Donnerstagmorgen den Worten von Fabian Hürzeler lauschte, konnte kaum auf die Idee kommen, dass der Trainer des Zweitliga-TabellenführersFC St. Pauli über einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte sprach. Am Sonnabend (13 Uhr) kommt der Karlsruher SC als Tabellenzwölfter ins Millerntor-Stadion und gilt auch bei allen Wettanbietern als klarer Außenseiter.
Von solchen Fakten aber lässt sich Fabian Hürzeler nur selten beeindrucken. Vielmehr sprach er auf der Pressekonferenz davon, dass die Badener „eines der besten Mittelfelder der gesamten Liga“ zu bieten haben, das zudem noch vor allem durch Jerome Gondorf und Lars Stindl (beide 35) über eine besonders große Erfahrung verfügen. Dazu kämen mit Fabian Schleusener und dem Ex-St.-Paulianer Igor Matanovic noch zwei gefährliche und variabel spielende Stürmer.
St. Paulis Trainer lobt Mittelfeld des Karlsruher SC
Nun ist das Starkreden des Gegners kein Phänomen, das St. Paulis Trainer exklusiv für sich hat. Und doch fällt auf, wie intensiv er regelmäßig und diesmal ganz besonders vor den Stärken des kommenden Gegners warnte. Dies hat zweifellos auch damit etwas zu tun, dass Hürzeler die Sinne seiner eigenen Spieler schärfen will. Er nutzt dazu eben nicht nur die direkte Ansprache, sondern auch seine Aussagen in der Öffentlichkeit.
Den Anlass, dies noch einmal ein Stück mehr als gewohnt zu tun, hatte ihm das jüngste Spiel gegeben. Beim 2:2 beim SC Paderborn hatte sein Team die in einer starken zweiten Halbzeit herausgeschossene 2:1-Führung durch Nachlässigkeiten wieder hergeschenkt. „Wir waren zu schläfrig, im Gegenpressing nicht so aktiv wie in den Spielen zuvor und waren teilweise im Kopf zu langsam, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagte er.
Hürzeler kämpft gegen Neigung zu „Larifari“
Die Qualität, diese Defizite auszunutzen, habe wie Paderborn jetzt auch der kommende Gegner Karlsruher SC. „Wir müssen Spiele seriös zu Ende bringen. Das ist die Lehre aus dem letzten Spiel. Wir dürfen da kein Larifari hereinbringen. Das schadet uns, das wollen wir nicht sehen“, sagte angesichts dessen, dass sein Team nach der Führung in Paderborn ein zu großes Gefühl der Überlegenheit verspürt hatte und deshalb unaufmerksam und sorglos geworden war.
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Unterdessen lobte Hürzeler, wie Elias Saad mit seinem schwachen Spiel und seiner konsequent frühen Auswechslung zur Halbzeitpause umgegangen war. „Er hat definitiv eine Reaktion gezeigt. Er hat am nächsten Tag sofort wieder voll trainiert, hat viele Meter abgespult und war auch am freien Tag danach da. Er hat sofort gezeigt, dass er weiter an sich arbeitet und sich von so einem Spiel nicht zurückwerfen lässt“, berichtete Hürzeler über den 23 Jahre alten Außenstürmer.
St. Paulis Trainer lässt Saads Rückkehr in die Startelf offen
„Das ist genau das, was wir von einem Spieler erwarten“, sagte St. Paulis Trainer weiter. Er ließ allerdings noch offen, ob der zuvor hochgelobte Saad gegen den Karlsruher SC wieder in der Startformation stehen wird oder sich zunächst mit einem Platz auf der Bank wird anfreunden müssen. „Das hängt noch von den Trainingsleistungen in den beiden letzten Einheiten vor dem Spiel ab“, sagte Hürzeler. In Paderborn war St. Paulis Spiel jedenfalls in der zweiten Hälfte mit dem eingewechselten Connor Metcalfe deutlich besser geworden.