Hamburg. St. Paulis Abwehrchef Eric Smith verpasste kurzfristig das Spiel in Paderborn. War es wirklich nur eine Vorsichtsmaßnahme?

Die Überraschung war groß, als am Sonnabend Eric Smith auf dem Aufstellungsbogen des Spiels des FC St. Pauli beim SC Paderborn (2:2) fehlte. Kurz danach gab es von Seiten des Kiezclubs die Erklärung. Aufgrund von Adduktorenproblemen müsse der Schwede kurzfristig passen.

Später klärte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler auf Nachfrage auf, wie kurzfristig das Ganze tatsächlich war, denn Smith war am Vortag mit nach Paderborn gereist, ein Einsatz war zu diesem Zeitpunkt also möglich. „Wir haben das heute Morgen entschieden. Er hat leichte Adduktorenprobleme“, sagte der 30 Jahre alte Coach.

St. Paulis Smith war in der Paderborn nur Zuschauer

Die Folge war, dass der defensiv vielseitig verwendbare Adam Dzwigala in die Startelf rückte und dass Hauke Wahl auf Smiths angestammte Position als Mittelmann der Dreier-Abwehrkette rückte und hier im eigenen Ballbesitz mehr als sonst für den Spielaufbau zuständig war.

Diese Lösung funktionierte ordentlich, die Gründe für die beiden Gegentore beim 2:2 lagen hauptsächlich an anderer Stelle. Denn ob einer fitter Eric Smith im Laufduell mit Paderborns Top-Sprinter Sirlord Conteh viel besser als Wahl ausgesehen hätte, ist eher fraglich.

Eric Smith gelangen zuletzt zwei direkte Freistoßtore

Klar ist dennoch, dass es schmerzt, wenn Smith im Spiel des FC St. Pauli fehlt. Nicht wenige halten den 26 Jahre alten Schweden für den komplettesten Spieler im Kader des FC St. Pauli. Mit zwei direkt verwandelten Freistößen im DFB-Pokal gegen Delmenhorst und in der Zweiten Liga gegen Holstein Kiel wurde er in dieser Saison auch schon als Torschütze auffällig.

„Eric ist natürlich ein Ausnahmespieler für uns. Ihn zu ersetzen, ist nicht einfach“, sagte Trainer Fabian Hürzeler. „Wir wollten kein Risiko eingehen. Wir haben viele Spiele vor der Brust. Da brauchen wir alle Spieler“, begründete er den Verzicht auf Smith in Paderborn.

Kann Smith gegen Karlsruhe wieder dabei sein?

Diese Aussage und der Umstand, dass Smith als möglicher Startelfspieler mit nach Paderborn gereist war, könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Blessur tatsächlich nicht schwerwiegend ist und Smith schon am kommenden Sonnabend (13 Uhr) im Heimspiel gegen den Karlsruher SC am Millerntor wieder dabeisein kann.

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Andererseits sind bei Smith Probleme an den Adduktoren und in der Leistengegend schon in der Vergangenheit mehrmals aufgetreten. Vor zwei Jahren war er im Herbst gleich zweieinhalb Monate damit ausgefallen. Acht Spiele verpasste er damals. Im Frühjahr 2022 kamen noch einmal sechs Spiele dazu, als er wegen einer hartnäckigen Wadenverletzung passen musste.

Dem FC St. Pauli steht ein hartes Programm bevor

Wie es um Eric Smith diesmal steht, wird sich also in der anstehenden Trainingswoche zeigen. Nach einem freien Montag stehen bis zum Spiel gegen den Karlsruher SC vier Trainingstage auf dem Programm. Dann geht es für die St. Paulianer Schlag auf Schlag. Schon vier Tage nach dem KSC-Match kommt der FC Schalke 04 (31. 10., 18 Uhr) zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal ans Millerntor. Und am Freitag darauf (3. 11., 18.30 Uhr) muss St. Pauli beim starken Aufsteiger SV Elversberg antreten. Ein echter Härtetest – mit oder ohne Eric Smith?