Hamburg. Der Linksaußen des FC St. Pauli ist bei seiner Paradebewegung kaum zu stoppen. Die neue Angriffsordnung der Hamburg kommt ihm entgegen.
Eigentlich hatte Elias Saad am Freitagmittag ein Date mit Jürgen Klinsmann. In Seoul spielte die tunesische Nationalmannschaft gegen die vom ehemaligen deutschen Stürmerstar gecoachten Südkoreaner.
Doch anstatt über Fußball in Fernost freute sich Saad über Freunde und Familie in Hamburg-Wilhelmsburg. Die Freude war echt, da der 23-Jährige ein Familienmensch ist, aber eingetrübt.
St. Paulis Saad diesmal nicht für Nationalmannschaft nominiert
Der Anruf, den der Linksaußen des FC St. Pauli vergangene Woche vom tunesischen Cheftrainer Jalel Kadri erhalten hatte, war ernüchternd. Nachdem Saad im September erstmalig für das Heimatland seiner Eltern nominiert worden war, erhält er im Oktober keine weitere Chance im Nationalteam.
„Das war nicht einfach zu verarbeiten“, sagt Saad über die Nichtberücksichtigung. Diese kommt überraschend im Angesicht der herausragenden Leistungen, die der Rechtsfuß in dieser Saison erbringt. Vier Pflichtspieltoren fügte er am Donnerstag zwei weitere im Test bei Werder Bremen (3:3) hinzu – mit seiner unwiderstehlichen Bewegung von linksaußen nach innen, den umgekehrten Arjen Robben sozusagen.
Saads Lieblingsbewegung: der umgekehrte Arjen Robben
"Das macht definitiv Spaß, ihm dabei zuzusehen", sagt St. Paulis Cheftrainer Fabian Hürzeler, der allerdings anmerkt, dass Saad durch kluge Bewegungen seiner Mitspieler isoliert ins Eins-gegen-eins gebracht wird. "Er setzt Dinge gut um. Besonders wichtig ist mir, dass er defensiv gut arbeitet", sagt Hürzeler.
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„Ich versuche, den Verteidiger auf dem falschen Fuß zu erwischen, per Finte anzutäuschen, dass ich doch zur Linie gehe“, sagt Saad über die Aktion, auf die in der Zweiten Liga bislang keine verlässliche Antwort gefunden wurde. Womöglich wird es künftig noch schwieriger, denn die Optionen, zwischen eigenem Abschluss und Zug zur Grundlinie zu wählen, werden größer.
Albers und Maurides Flankenziele von Saad
In Andreas Albers und dem wieder fitten Maurides stehen zwei kopfballstarke Mittelstürmer bereit, „bei denen ich mir den Ball auf den linken Fuß lege, um zu flanken“, sagt Saad. Bei Johannes Eggestein und Neuling Simon Zoller wisse er, „dass ich sie nur anspielen muss und sie den Ball sauber klatschen lassen“.
Apropos Klatsche: Tunesien verlor 0:4 in Südkorea. Dann doch lieber ein Familiennachmittag in Wilhelmsburg.