Hamburg. Der Wechsel des kroatischen Innenverteidigers vom FC St. Pauli zu Ajax Amsterdam ist nun offiziell. Hauke Wahl ersetzt ihn gut.

Es dürfte in etwa zur gleichen Zeit gewesen sein, als sein Vorgänger ein Trikot überstreifte, da zog Hauke Wahl seines aus. Der Innenverteidiger des FC St. Pauli hatte kurz vorher sein erstes Saisonspiel von Beginn an absolviert und in diesem schnell vergessen lassen, dass er am Spieltag zuvor zu Beginn noch „ein bisschen enttäuscht“ auf der Bank gesessen hatte, weil ein gewisser Jakov Medic den Vorzug erhielt. Doch dieser 24-Jährige ist seit seinem am Sonntagvormittag offiziell verkündeten Wechsel zu Ajax Amsterdam Vergangenheit beim Kiezclub, während dem fünf Jahre älteren Wahl die Zukunft gehört.

Weswegen diese rosig aussehen kann, untermauerte der von Holstein Kiel gewechselte Defensivakteur gegen Fortuna Düsseldorf eindrucksvoll. Direkt war Wahl eine der ersten Optionen, hatte mit 99 die meisten Ballkontakte aller Spieler, zudem kamen 98 Prozent seiner Pässe an.

Wahl im Spielaufbau stärker

Gerade im sicheren, aber zugleich mutigeren Aufbauspiel liegt eins der Vorteile des gebürtigen Hamburgers gegenüber dem vor allem defensiv zerstörerischen Medic. „Jakov ist deutlich aggressiver, ich habe vielleicht spielerisch ein bisschen mehr Ruhe“, sagte Wahl dazu, der direkt mit seinen Nebenleuten Eric Smith und Karol Mets harmonierte.

"Mit Eric und Karol ist das extrem gut, sie helfen viel, sie haben eine gute Kommunikation auf dem Platz. Das hilft gerade in den ersten Spielen sehr. Ich selber fand mich recht solide“, sagte Wahl, ehe er in die Kabine trottete und sich seiner Dienstkleidung entledigte.

Medic kann Rekordtransfer werden

Bis Medic wiederum am Sonnabendnachmittag neben dem deutschen Ajax-Sportdirektor Sven Mislintat mit einem Amsterdamer Dress mit der Trikotnummer 2028, sinnbildlich für seinen Fünfjahresvertrag stehend, posieren konnte, lagen weitere Verhandlungsrunden hinter beiden Vereinen. Einerseits ging alles schnell, weil die Niederländer erst zu Wochenbeginn nach Medic fragten, andererseits war die Intensität der Gespräche sehr hoch. St. Pauli wollte alles herausholen.

So könnte Medic für die Hamburger zum Goldesel werden. Nicht nur soll die Ablöse für den Kroaten zwischen 2,5 und drei Millionen Euro liegen. Nach Abendblatt-Informationen werden ab einer gewissen Anzahl absolvierter Spiele Bonuszahlungen fällig zuzüglich einer Weiterverkaufsbeteiligung. All das kann in Summe dazu führen, dass der Verkauf Medics der teuerste Trikottausch der Vereinsgeschichte (bisher Daniel-Kofi Kyereh zum SC Freiburg/4,5 Millionen Euro) wird.