Hamburg. Das Spiel des FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf machte Spaß zum Zuschauen, das Resultat stimmte die Hamburger nicht zufrieden.
Die gute Laune vom benachbarten Dom sprang nicht aufs Spiel des FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf über. Für die Kiezkicker eine Achterbahnfahrt der Emotionen.
Vasilj: Ein Spiel, an dem ein Torwart Spaß haben kann wie ein Kind auf dem Dom nebenan. Und Vasilj hatte Spaß, parierte wie - Gott hab' seine Karriere selig - Gigi Buffon und klärte per Flugkopfball 25 Meter vor dem Kasten wie Manuel Neuer.
Wahl: Machte Düsseldorfs Angreifer nass wie bei einer Fahrt auf der Wildwasserbahn. 67 Prozent Zweikampfquote, 99 Ballkontakte, 89 von 91 Pässen an den Mann gebracht - starkes Startelfdebüt.
Mets sieht Rote Karte
Smith: Ließ die Köpfe der Fortuna-Abwehr mit seinen klugen Bällen hinter die Kette rotieren wie auf der Wilden Maus. Der unumstrittene Spielmacher hatte Pech, dass sein Freistoß knapp übers Tor ging.
Mets: Am internationalen Tag der Verkehrsampel sah er Rot nach seinem Tritt gegen Jona Niemiec. Schade, zuvor konnte kaum ein Gegenspieler den Weg am zweikampfstarken Esten vorbei passieren.
Irvine vergibt fünf große Chancen
Saliakas: Lief die rechte Seite hoch und runter wie ein Kind, das zu viel Zuckerwatte bekommen hat. Wenn seine Flanken kommen, kommen sie zuckersüß. Sie könnten allerdings öfter kommen.
Irvine: Trieb es mit seinen Haaren, Fingernägeln und vor allem der Abwehr der Düsseldorfer so bunt, dass er ein paar Stadtteile weiter beim CSD bestens aufgehoben gewesen wäre. Starke Haltung und starkes Spiel - wenigstens eine seiner fünf Chancen hätte dann doch den Weg ins Tor finden können.
Ritzka wirft sich in Tanakas Schuss
Hartel: Bereitete viele Chancen vor, spielte gute Bälle im letzten Drittel, lief kluge Wege. Lediglich seine Zweikampf- und Flankenquoten von je 25 Prozent waren etwas für die Geisterbahn.
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Ritzka: Der Tag der Unterwäsche war einer, an dem Ao Tanaka nur vermeintlich nackt zum Schuss im Sechzehner kam - bis sich Ritzka in diesen hineinwarf. Nach vorn mit einigen tiefen Läufen.
Metcalfe kassiert Gelbe Karte
Metcalfe (bis 70.): Brachte am Tag des Senfs mit seiner Gelben Karte ein wenig Schärfe ins Spiel. Am Ball gelang ihm dies zu selten. Nicht schlecht, aber auch nicht auffällig.
Sinani (ab 70.): Konnte seine angeblich scharfen Flanken nicht präsentieren. Wieder keine Werbung in eigener Sache.
Afoloyan im Sturm erfolglos
Afolayan (bis 80.): Im Sturmzentrum so gut aufgehoben wie ein Höhenängstlicher auf dem Freifallturm. Ist nicht seine Position, war nicht seine Partie.
Albers (ab 80.): Nach Startelfeinsatz in Kaiserslautern und erfolglosem Jokerauftritt gegen Düsseldorf im freien Fall.
Saad war in Kaiserslautern besser
Saad (bis 86.): Fuhr Autoscooter mit seinen Gegenspielern, umkurvte sie gelegentlich, crashte aber auch häufig in sie hinein. Längst nicht so effektiv wie in Kaiserslautern.
Treu (ab 86.): Den Tag des Abrackerns, der am 5. August in den USA begangen wird, feierte er während seines Kurzeinsatzes nur auf dem Papier.