Hamburg. Innenverteidiger absolviert Freitag den Medizincheck beim niederländischen Rekordmeister. Kiezclub kassiert hohe Ablöse.
Vor kurzer Zeit verbrachte Jakov Medic einige freie Tage in Amsterdam. Eine Freizeitreise, denn zu diesem Zeitpunkt konnte der Innenverteidiger noch nicht ahnen, dass die niederländische Hauptstadt seine künftige Heimat wird. Doch nun steht nach Abendblatt-Informationen fest: Der 24-Jährige wechselt vom FC St. Pauli zu Ajax Amsterdam.
Erst zu Beginn dieser Woche meldete der Rekordmeister der Eredivisie offizielles Interesse an. Das setzte Prozesse in Gang, an deren Ende der Kroate beim Europa-League-Teilnehmer landete. An diesem Freitag absolviert er den Medizincheck, die Vertragsunterzeichnung folgt darauf. St. Pauli dürfte eine Ablösesumme von mindestens 2,5 Millionen Euro kassieren.
Mislintat will Medic unbedingt
Der Kiezclub vermeldete am Freitagvormittag: "Der FC St. Pauli hat Abwehrspieler Jakov Medić für Verhandlungen über einen möglichen Transfer vorerst freigestellt. Daher nimmt Medić am Freitag nicht am Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf teil. Auch bei der Partie selbst wird der 24-Jährige nicht im Kader stehen."
Zuletzt galt Bundesligist 1. FC Heidenheim als möglicher Käufer Medics, dessen Vertrag in Hamburg am Saisonende ausläuft. Doch dann schaltete sich mit Ajax' neuem Sportdirektor Sven Mislintat der Mann ein, der den zweikampfstarken Defensivakteur bereits vergangenen Sommer zum VfB Stuttgart holen wollte.
Medic will mit Kroatien zur EM
Damals scheiterte der Transfer, da sich beide Seiten nicht auf eine Ablösesumme einigen konnten. Beim finanziell potenteren 36-fachen niederländischen Meister war dies deutlich einfacher.
- St. Pauli gegen Düsseldorf: Das Duell der Kronprinzen
- Zu wenig Sprints und Intensität? Hürzeler kritisiert Spieler
- FC St. Pauli: Was hinter der von-Geldern-Demission steckt
Für Medic, der bei der EM 2024 in Deutschland für sein Heimatland dabei sein will, erfüllt sich ein Traum. Einer, für den er sehr hart gearbeitet hat. Über die Niederungen der Regionalliga beim 1. FC Nürnberg II und Dritten Liga beim SV Wehen Wiesbaden stieg er sukzessive auf.
Medic schaffte Durchbruch beim FC St. Pauli
Den Durchbruch schaffte Medic nach seinem Wechsel 2021 zu St. Pauli. Sportchef Andreas Bornemann hatte ihn zuvor bereits nach Nürnberg geholt und seitdem nicht aus den Augen verloren.
Medic überzeugte am Millerntor mit rabiater Defensivarbeit, ließ sich auch von einer schwerwiegenden Schulterverletzung in der vergangenen Saison nicht ausbremsen, sondern kämpfte sich in Rekordzeit zurück. Künftig wird er allerdings nur noch touristische Reisen nach Hamburg absolvieren - zumindest bis zur EM.