Hamburg. Trainer des FC St. Pauli war trotz des Sieges in Kaiserslautern mit einigen Dingen unzufrieden. Was er nun gegen Düsseldorf fordert.
Bloß nicht zurücklehnen, bloß keine Selbstzufriedenheit auch nur im Ansatz aufkommen lassen. Dies ist für Fabian Hürzeler grundsätzlich die Maßgabe. Vor dem Heimspielauftakt der neuen Saison gegen Fortuna Düsseldorf an diesem Sonnabend (13 Uhr) aber scheint dem Cheftrainer des FC St. Pauli dies noch einmal ganz besonders wichtig zu sein.
Es war schon auffällig, wie der 30 Jahre alte Fußballlehrer am Donnerstagmorgen einzelne Aspekte des Auftaktsieges am vergangenen Sonnabend beim 1. FC Kaiserslautern (2:1) kritisierte. „Wir hatten da nur 188 Sprints. Das ist für uns viel zu wenig. Es fehlte auch an Intensität. Wir haben auch zu wenig Zweikämpfe gesucht“, monierte er und forderte, sich in dieser Hinsicht gegen Fortuna Düsseldorf deutlich zu steigern. Zum Vergleich: Im Heimspiel gegen Düsseldorf im Mai (0:0) hatten die St. Paulianer noch 247 Sprints hingelegt.
FC St. Pauli: Trainer Hürzeler sieht viel Potenzial
„Wir haben das in dieser Woche im Detail aufgearbeitet. Ich verlange von meiner Mannschaft, dass wir einen Schritt nach vorne machen“, sagte Hürzeler weiter. „In der Intensität gegen den Ball und bei den Lösungen mit dem Ball haben wir definitiv noch Potenzial nach oben.“
Dabei war die Laufleistung seines Teams auf dem gefürchteten Betzenberg mit 119,14 Kilometern durchaus eindrucksvoll gewesen – und um sechseinhalb Kilometer besser als die des Gegners. Auch bei den Zweikämpfen und Torschüssen hatte sein Team die Nase vorn gehabt gegen den traditionell kampfstarken Gegner. „Ich bin kein großer Fan von diesen Statistiken und vertraue da mehr der eigenen Wahrnehmung beim Spiel und dem, was ich später in der Video-Aufzeichnung sehe“, sagte Hürzeler nun dazu.
Lobeshymne auf Düsseldorfs Kapitän Hoffmann
Die Forderung nach einer Leistungssteigerung am Sonnabend hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Hürzeler das Team von Fortuna Düsseldorf, das mit einem 1:0-Heimsieg gegen den Bundesligaabsteiger Hertha BSC in die Saison gestartet war, stärker als die Lauterer einschätzt. „Das ist eine Herren-Mannschaft, die weiß, wie man Spiele gewinnt“, wählte er zu diesem Thema eine etwas kurios anmutende Formulierung.
Auf Nachfrage wurde er dann etwas konkreter. Einer dieser „Herren“ sei Kapitän und Innenverteidiger Andre Hoffmann (30). „Er ist unfassbar erfahren und strahlt Ruhe aus. Er besitzt die Erfahrung, in bestimmten Atmosphären zu spielen und nicht in Hektik zu verfallen, wenn es eng wird, sondern weiter den Plan zu verfolgen und persönliche Duelle zu gewinnen“, sagte er. Insgesamt sei Düsseldorf einfach eine „abgezockte Herren-Mannschaft.“
Hürzeler gegen "abgezockte Herren-Mannschaft"
Gut in Erinnerung ist noch das jüngste Aufeinandertreffen beider Teams am Millerntor. Am 13. Mai, dem 32. Spieltag der vergangenen Saison, gab es ein 0:0, mit dem sich beide Teams de facto aus dem Aufstiegsrennen verabschiedeten.
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Seinerzeit hatte sich die Fortuna lange auf die Defensive konzentriert und es dem FC St. Pauli schwer gemacht, einen Treffer zu erzielen. „Da müssen wir jetzt besser sein“, fordert Hürzeler, der seinem Team auch zugesteht zu wissen, wie man Spiele gewinnt. Nach 14 Siegen aus den 18 Spielen unter seiner Regie ist dies auch keine überraschende Erkenntnis.
Unterdessen geht Hürzeler davon aus, dass er am Sonnabend auf die Dienste von Kapitän Jackson Irvine bauen kann, der zuletzt mit dem Training ausgesetzt hatte. Gleiches gilt für dessen australischen Landsmann Connor Metcalfe, der in Kaiserslautern in der Startformation war. „Bei beiden sieht es gut aus“, sagte der Coach jetzt.
FC St. Pauli: Schweigeminute für Unfallopfer
Unterdessen wird es vor dem Spiel eine Schweigeminute zu Ehren des in der vergangenen Woche bei einem Arbeitsunfall im Millerntor-Stadion ums Leben gekommenen Mannes geben. Der Verein hat zudem die Angehörigen des Verstorbenen zu diesem Spiel eingeladen.