Hamburg. Der Stammtorwart der Kiezkicker schwärmt von der Atmosphäre innerhalb der Mannschaft. Wann kommt es zur Vertragsverlängerung?

Seit nun mehr als zwei Jahren ist Nikola Vasilj im Tor des FC St. Pauli nicht nur ein sicherer Rückhalt, sondern auch die unumstrittene Nummer eins. Daran konnte auch der Transfer des erfahrenen Sascha Burchert, der vor ziemlich genau einem Jahr von der Spielvereinigung Greuther Fürth kam, nichts ändern.

Vasij zahlte das Vertrauen der Trainer sowohl unter Timo Schultz, als auch unter dem aktuellen Chefcoach Fabian Hürzeler mehr als zurück. Einzig Heidenheims Aufstiegskeeper Kevin Müller (15) gelangen in der Spielzeit 2022/2023 mehr Partien ohne Gegentor als Vasilj mit zwölf, und das, obwohl der bosnische Nationaltorwart verletzungsbedingt gerade einmal in 28 Zweitligaspielen auf dem Feld stand.

Nur Marcel Schuhen (SV Darmstadt 98), ebenfalls Aufsteiger, kassierte mit 28 Toren unter den Torhütern, die mindestens 28 Partien absolvierten, weniger Gegentreffer als Vasilj (29).

Nikola Vasilj: Vertragsverlängerung beim FC St. Pauli stockt

Die Statistiken, gepaart mit der Ruhe, die Vasilj im Tor der Kiezkicker ausstrahlt, werfen die Frage auf: Wann wird es zur Vertragsverlängerung des bis 2024 datierten Arbeitspapiers Vasiljs kommen? Oder aber: Kommt es überhaupt zu einer Verlängerung?

Angesprochen auf seine Zukunft sagt Vasilj: „Ich weiß nicht, wo ich in der Zukunft spielen werde. So etwas ist aktuell nicht in meinem Kopf. Ich konzentriere mich derzeit nur auf St. Pauli und die laufende Saison.“ Eine sehr diplomatische Antwort des 27-Jährigen, der im Abendblatt-Interview vor Monaten schon klargestellt hatte, nicht das Geringste gegen ein paar weitere Jahre in Hamburg zu haben.

Doch bislang gab es keine Gespräche zwischen dem Verein und Vasilj. „Ich will nicht näher darauf eingehen“, sagte der Torhüter selbst dazu. „Ich kann nur sagen, dass ich glücklich bin hier zu sein.“

Vasilj lobt Atmosphäre innerhalb der Mannschaft

Dass der Torhüter sich in der Mannschaft wohlfühlt, dürfte auch an der Atmosphäre liegen. „Ich bin jetzt in meiner dritten Saison hier und so gut wie jetzt war die Atmosphäre innerhalb des Teams noch nie“, sagt der Bosnier, der 2021 aus Nürnberg ans Millerntor wechselte.

„Wir haben tolle Charaktere in der Mannschaft und sind sowohl auf als auch abseits des Platzes ein komplett verschworener Haufen“, schwärmt der Torwart weiter von seinen Mitspielern.

Aus Vasiljs Sicht dürfte also vieles für eine Vertragsverlängerung beim FC St. Pauli über die laufende Saison hinaus sprechen. Bleibt abzuwarten, wie St. Pauli darüber denkt.

FC St. Pauli: Boukhalfa-Abgang noch nicht in Sicht

Einer, der das Team hingegen verlassen könnte, ist Carlo Boukhalfa. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler, der erst vor einem Jahr von Jahn Regensburg gekommen war, unter Hürzeler aber noch nicht eine einzige Minute auf dem Feld stand, soll noch vor Ablauf der Transferfrist am 1. September verliehen werden.

Das jedoch gestaltet sich als nicht besonders einfach. Interessenten für den zentralen Mittelfeldspieler stehen nicht gerade Schlange, vor allem nicht innerhalb der Zweiten Liga. Ungern jedoch will man Boukhalfa dauerhaft ziehen lassen.

Die Begründung: Der Deutsch-Algerier verfügt über einen noch zwei Jahre laufenden Vertrag und kostete den FC St. Pauli damals einen nicht unerheblichen Betrag. Dennoch scheint es nahezu ausgeschlossen, dass es für Boukhalfa in dieser Saison bei den Kiezkickern weitergeht.