St. Leonhard in Passeier. Was Danel Sinani sonst noch auszeichnet und warum er jetzt eine Zwangspause einlegen muss.
Ein plötzlicher Schmerz beendete für Danel Sinani das Trainingsspiel am Dienstagvormittag abrupt. „Es ist bei einem Pass passiert, ohne gegnerische Einwirkung“, berichtete der 26 Jahre alte Offensivspieler, den der FC St. Pauli vor einer Woche als bisher letzten Zugang verpflichtet hatte.
Eine eher leichte muskuläre Verletzung im rechten Oberschenkel hat sich der Luxemburger Nationalspieler zugezogen, eine genauere Diagnose soll an diesem Mittwoch folgen. Auf jeden Fall konnte er am Nachmittagstraining in St. Leonhard nicht teilnehmen, wohl aber an der Teambesprechung davor und am ersten Gespräch mit Hamburger Medienvertretern.
St. Paulis neuer Offensivmann beherrscht sechs Sprachen
Verständigungsschwierigkeiten hatte er weder dabei noch in der Mannschaft. „Ich bin da ganz gut gerüstet“, sagte auf Nachfrage der Offensivspieler, der 1997 in Belgrad geboren wurde, ehe seine Eltern rund fünf Jahre später mit seinem älteren Bruder und seiner jüngeren Schwester das vom Krieg geprägte Serbien verließen und sich in Luxemburg ansiedelten.
„In der Schule habe ich sofort Französisch und Deutsch gelernt. Luxemburgisch ist noch keine offizielle Sprache, aber das habe ich mit meinen Kumpels gesprochen. Danach habe ich noch Englisch gelernt, Serbisch kenne ich durch meine Eltern, und Mazedonisch kann ich auch sprechen“, erzählte er mit Freude und erntete Staunen.
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Als Lieblingsrolle auf dem Spielfeld nennt er spontan die Zehnerposition, also zentral offensiv, Trainer Fabian Hürzeler aber sieht den schnellen und wendigen Sinani vor allen Dingen auf der rechten offensiven Außenbahn. Von dort zieht er gern nach innen und sucht mit dem starken linken Fuß den Torabschluss. Auch für Ecken und Freistöße mit links ist Sinani vorgesehen.
Sinani gelang schon die erste Torvorlage für St. Pauli
Wie das funktioniert, hatte er am Sonntag beim 7:1 gegen Austria Lustenau demonstriert, als sein Eckball von rechts den Kopf von Stürmer Johannes Eggestein fand, der so das 6:1 erzielte. Inzwischen hat sich Sinani daran gewöhnt, dass viele, wenn sie ihn beim Vornamen nennen, dort noch ein „i“ hineinmogeln. Umso mehr freut er sich, korrekt mit Danel angesprochen zu werden.
Mittelfeldspieler Afeez Aremu klagte am Dienstag über Unwohlsein und verpasste damit beide Trainingseinheiten. Der zuletzt angeschlagene Jackson Irvine konnte wieder Teile der Einheiten mitmachen, während Hauke Wahl und Maurides Roque junior ein lockeres Lauftraining absolvierten.