Hamburg. Der Fußball-Zweitligist befasst sich intensiv mit Christian Kinsombi, währenddessen steht der Abgang von Betim Fazliji kurz bevor.

Es gab einige Irritationen ob seiner ausgebliebenen Verabschiedung zum Saisonende. Doch seit Montagnachmittag steht fest: Marcel Beifus wird nicht beim FC St. Pauli bleiben. Der Innenverteidiger wechselt ligaintern zum Karlsruher SC. Eine Ablöse wird nicht erforderlich, da Beifus` Vertrag Ende Juni ausläuft.

Der 20-Jährige war zur Saison 2021/22 vom VfL Wolfsburg zu den Braun-Weißen gewechselt. Trotz seines jungen Alters und der arrivierten Konkurrenz auf seiner Position brachte es Beifus auf 22 Pflichtspieleinsätze, in denen ihm ein Tor und zwei Vorlagen gelangen.

Bornemann: "Auf Marcel war stets Verlass"

Höhepunkt war sicher sein Treffer in der Premierensaison zum 3:0 gegen Dynamo Dresden. Der gebürtige Wolfenbütteler mit russischen Wurzeln war erst Sekunden zuvor eingewechselt worden.

„Auf Marcel war stets Verlass, er war immer bereit, wenn er ins Spiel kam“, sagt St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann. „Wir hätten ihn gerne weiter beim FC St. Pauli gesehen, aber wir verstehen, dass er angesichts der sehr starken Konkurrenz im Abwehrbereich nach neuen Perspektiven schaut“, ergänzte der 51-Jährige.

Fazliji vor Wechsel nach St. Gallen

Und ein weiterer Abgang eines Defensivakteurs steht unmittelbar bevor. Nach Abendblatt-Informationen sind beim Wechsel von Betim Fazliji zurück zu seinem Heimatverein FC St. Gallen, von dem der kosovarische Nationalspieler erst im vergangenen Sommer ans Millerntor gekommen war, nur noch Formalitäten zu klären. Kurios: Anscheinend müssen sich sämtliche involvierte Parteien noch gedulden, da sich St. Gallens Sportchef Alain Sutter derzeit im Urlaub befindet.

Da bekanntlich jedem Abschied ein Zauber innewohnt, scheint ein Akteur den Kiezclub als potenzieller Zugang besonders zu verzaubern. Demnach beschäftigt sich St. Pauli intensiv mit Christian Kinsombi von Zweitligaabsteiger SV Sandhausen.

St. Pauli an Kinsombi interessiert

Der erst im Januar diesen Jahres verlängerte Vertrag des Linksaußens besitzt zwar Gültigkeit für die Dritte Liga. Allerdings ist im Abstiegsfall nach Informationen dieser Zeitung ein Transfer gegen eine festgeschriebene Ablösesumme von 125.000 Euro möglich. Mit dem Fazliji-Verkauf würde St. Pauli voraussichtlich mindestens die dreifache Summe, tendenziell etwas mehr, einnehmen.

Nichts dran sei dagegen am Gerücht, wonach Brooklyn Ezeh vom designierten Zweitligaaufsteiger SV Wehen Wiesbaden ein Kandidat für die Nachfolge des zum 1. FC Köln wechselnden Leart Paqarada als Linksverteidiger ist. Die Position nachzubesetzen, ist jedoch eine Priorität für die Hamburger, wenngleich es intern auch Lars Ritzka zugetraut wird, sich den Platz als Stammkraft zu erarbeiten.

Ein weiterer Fokus der Transferpolitik liegt auf mindestens einem Stürmer. Umso dringlicher nach dem Abgang von Lukas Daschner zum VfL Bochum. Ein Kandidat ist offenbar Erik Engelhardt vom künftigen Zweitligisten VfL Osnabrück. Für den elffachen Drittligatorschützen wäre allerdings eine Ablöse im mittleren sechsstelligen Bereich fällig.