Heidenheim an der Brenz. Aus einer starken Teamleistung beim Sieg in Heidenheim stachen zwei Profis heraus. Der FC St. Pauli in der Einzelkritik.

Der FC St. Pauli ist einfach nicht zu stoppen. Der 1:0-Erfolg beim zuvor in dieser Saison zu Hause ungeschlagenen 1. FC Heidenheim war bereits der zehnte Sieg hintereinander. Es war wieder ein hart erkämpfter, aber nicht unverdienter Triumph am späten Ostersonnabend. So waren die Spieler vom Millerntor im Einzelnen in Form.

Vasilj: Der Torwart reagierte bei Kleindiensts Schrägschuss (67. Minute) blitzschnell mit der linken Hand, um auch in der Osternacht sein Nest sauber zu halten. Musste in der Schlussphase kurz an der Hand behandelt werden, konnte aber weiterspielen.

Dzwigala: Der Smith-Ersatz versteckte sich keineswegs, fiel aber dennoch kaum auf, was für einen Innenverteidiger in diesem Fall hieß, dass er seinen Job sehr ordentlich gemacht hat. 83 Prozent gewonnener Zweikämpfe belegen dies.

Medic verhinderte Osterfeuer im eigenem Garten

Medic: Der Chef der Abwehrreihe sorgte dafür, dass die Heidenheimer im St.-Pauli-Strafraum kein Osterfeuer entfachen konnten. Vor allem dem Oberzündler Tim Kleindienst bot er meist erfolgreich Paroli. Nur im Aufbauspiel leistete er sich bisweilen ein Ei.

Mets: Der Hüne aus Estland sammelte eifrig Fleißpunkte und erwies sich ein weiteres Mal als stabil.

Saliakas (bis 83.): Auf der rechten Außenbahn ließ er sich kaum einmal vernaschen, sondern war eher eine ungenießbare Füllung für die Heidenheimer Flügelspieler. Offensiv hielt er sich diesmal mehr zurück als gewohnt.

St.-Pauli-Kapitän Irvine fehlte diesmal die Torgefahr

Zander (ab 83.): Fügte sich nahtlos ein in die Schar der Punkteproduzenten in Freilandhaltung.

Irvine: Der Kapitän brachte mehr als einmal seine langen Hasenläufe gewinnbringend ins Spiel, um Bälle zu erobern. Wieder ein Vorbild an Einsatzwillen, aber ausnahmsweise einmal nicht torgefährlich.

Hartel: Bei aller Bewunderung über sein sehenswertes Siegtor bleibt die Frage, warum er den Gegnern nicht häufiger ein solches Ei ins Nest (Netz) donnert. Er würde dann aber wohl kaum bei St. Pauli spielen.

Heidenheims Hühnerstange verhindert das 2:0

Paqarada: Auch wenn er zwei Drittel seiner Zweikämpfe verlor, war er immens wichtiges Mitglied der braun-weißen Gesellschaft beim Osterbesuch an der Brenz.

Metcalfe (bis 74.): Offensiv trug er früh einen ordentlichen Torschuss zum vorgezogenen fußballerischen Osterbrunch bei, dazu einige giftige Zweikämpfe im Mittelfeld.

Otto (ab 74.): Brachte mit seinen Sprints ordentlich Leben ins Konterspiel seines Teams. Die Heidenheimer Hühnerstange (Latte) verhinderte seinen zweiten Saisontreffer.

Daschner (bis 90.+2): Machte vorn viel Betrieb wie ein aufgescheuchtes Huhn, hatte aber gegen die robusten Heidenheimer Probleme, den Ball zu behaupten. Ein Torschuss ist für einen Mittelstürmer recht wenig, auch wenn er zu diesem Job umfunktioniert worden ist. Das vorzeitige Ostergeschenk von FCH-Keeper Müller nahm er nicht an.

St. Paulis Aremu war das richtige Osterrezept

Beifus (ab 90.+2): Verteidigte das mit drei Punkten gefüllte Osternest noch erfolgreich mit.

Afolayan (bis 83.): Wie ein Osterhase, der vom Korb auf dem Rücken befreit wurde, schlug er seine Haken auf der linken Außenbahn. Fünf der zehn Fouls gegen die St. Paulianer wurden an ihm verübt.

Aremu (ab 83.): Seine Zweikampfstärke war genau das richtige Rezept für die Schlussphase, um am Ostersonntag den Osterzopf auch genießen zu können.