Hamburg. Der Münchner Ehrenpräsident sprach im vereinseigenen Podcast über Gemeinsamkeiten der Kiezkicker und des FC Bayern.
Die HoWe Wurstwaren KG in Nürnberg liegt nur sechs Kilometer Luftlinie vom Max-Morlock-Stadion entfernt. Dennoch ist es eine sichere Wette, dass der Gründer des florierenden Fleischimperiums, ein gewisser Uli Hoeneß, am vergangenen Sonntag keineswegs dem heimischen 1. FC Nürnberg die Daumen drückte.
Was sich mit der Rivalität der Franken und des FC Bayern München, den Hoeneß jahrzehntelang prägte, erklären lässt – viel mehr aber mit der Sympathie des 71-Jährigen für den gastierenden FC St. Pauli, wie er in der an diesem Mittwoch erscheinenden Folge des vereinseigenen Podcasts „Don’t call it a Kultclub“ verriet.
Uli Hoeneß: „Ich ertappe mich beim Mitfiebern für St. Pauli"
„Ich ertappe mich beim Mitfiebern für St. Pauli, weil ich will, dass die wieder nach oben kommen. Mir gefällt es, wenn jemand für schwarz oder weiß steht, nicht für grau, sich klar positioniert. Das trifft auf den FC St. Pauli ebenso zu wie auf den FC Bayern“, sagt Hoeneß in der knapp 47-minütigen Episode.
Zudem seien weitere Gemeinsamkeiten vor allem zwischen beiden Fanlagern erkennbar, so der Münchner Ehrenpräsident. „Ich begrüße es, dass sich die Ultrabewegungen beider Vereine intensivieren und für ihre Werte einstehen“, sagt Hoeneß.
Die Liebesbeziehung zwischen ihm und den Hamburgern brauchte allerdings etwas Anlaufzeit. Bei den Aufeinandertreffen in den 1990er-Jahren wurde der Weltmeister von 1974 noch feindselig empfangen. „Es flog Kleingeld in Richtung unserer Bank, und da der Weg in die Kabinen damals noch durch eine Gaststätte führte, wurde mir einmal ein halber Liter Bier ins Gesicht geschüttet“, erinnert sich Hoeneß an Zeiten, in denen es noch hoch herging.
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FC St. Pauli: Wechsel von Matanovic und Smarsch nur noch ins Ausland möglich
Tote Hose herrschte dagegen zur Deadline: Während die Zweitligakonkurrenz wie der Karlsruher SC mit der Verpflichtung von Mittelstürmer Budu Zivzivadze (28), an dem nach Abendblatt-Informationen auch St. Pauli im vergangenen Sommer starkes Interesse hatte, nachrüstete, tat sich bei den Kiezkickern nichts.
Trotz der Absicht zur Kaderverkleinerung wurden auch Stürmer Igor Matanovic (19) und Torhüter Dennis Smarsch (24) nicht mehr verschifft – vorerst. Vom Kiezclub wurde darauf verwiesen, dass einige Transferfenster im Ausland länger geöffnet bleiben. Unter anderem in Israel, Österreich, der Türkei, Schweiz, Kroatien, Tschechien, Russland und China.