Nürnberg. Die Vorlage zum Siegtreffer krönte Paqaradas herausragende Leistung. Medic war in Nürnberg der Herr der Lüfte.
Trainerdebüt gelungen, Auswärtsfluch gebannt. Den Zweitliga-Fußballern des FC St. Pauli ist der Rückrunden-Auftakt am Sonntag optimal gelungen. Das 1:0 (1:0) beim 1. FC Nürnberg war bei der Pflichtspielpremiere des neuen Trainers Fabian Hürzeler der erste Auswärtssieg der Hamburger in der laufenden Saison. Der Treffer von Jakov Medic (33. Minute) sorgte dafür, dass sich die Kiezkicker vom 15. auf den zehnten Platz verbesserten. Die Einzelkritik der Kiezkicker:
Vasilj: Vieles ist neu bei St. Pauli, manches ändert sich nicht. Auch beim Rückrundenstart ein Blitzstart in Topform. Torwartdiskussionen enden als Rohrkrepierer.
Dzwigala (bis 45.): Der Kaltstarter erwies sich trotz solider Leistung als zu kalt für die Muskulatur – vorzeitig runter mit Beschwerden.
Beifus (ab 46.): Angesichts seines Alters (20) immer noch ein Frühstarter in der Zweiten Liga. Zu merken war davon im Frankenland fast nichts. Ordentlicher Auftritt.
Einzelkritik St. Pauli: Schlüsselspieler Medic
Medic: Der Aushilfsstarter, der für den erkrankten Eric Smith einsprang, kommt zwar im Aufbauspiel nicht an den Schweden heran, seine Kopfballstärke erwies sich aber defensiv und vor allem offensiv beim Tor als entscheidend.
Mets: Dass er als einer der schnellsten Akteure des Tages Sprintstarts draufhat, überraschte. Dass er eine lebende Bärenfalle in der Verteidigung ist, hingegen nicht.
Saliakas: Kam gemächlich aus dem Winterruntenstartblock wie einst Usain Bolt. Im Gegensatz zur Leichtathletiklegende blieb der geniale Endspurt aber aus. Der Grieche war schon oft wesentlich stärker.
Irvine: Der WM-Starter fiel im Vergleich zu seinen Mittelfeldkollegen weniger auf. Was als Kompliment zu sehen ist, da er sich keine offensichtlichen Fehler erlaubte.
Hartel: Wie gut es sich in das erste Pflichtspiel als frischgebackener Vater startet, zeigte der Dauerläufer. Ambitionierte Schlüsselpässe, Agilität, Absicherung – alles dabei.
Einzelkritik St. Pauli: Paqarada der Fixpunkt
Paqarada: Bis er im Sommer in Köln durchstartet, bleibt der erneut beste Spieler Start-, Ziel- und Allespunkt bei St. Pauli. Die Vorlage zum 1:0 krönte seine herausragende Leistung.
Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. Darmstadt 98 30 / 48:24 / 64
2. Heidenheim 30 / 61:31 / 60
3. HSV 30 / 60:41 / 56
4. SC Paderborn 30 / 61:37 / 50
5. FC St. Pauli 30 / 47:35 / 50
6. Fortuna Düsseldorf 30 / 51:40 / 50
7. Kaiserslautern 30 / 43:38 / 44
Metcalfe (bis 59.): Fehlstarter. Selten erfolgreich in den Zweikämpfen, offensiv kaum ein Faktor. Muss aufpassen seinen Stammplatz nicht direkt wieder zu verlieren.
Afolayan (ab 59.): Und zwar an den Raketenstarter, der mit seiner Schnelligkeit ein ganz neues Element ins Spiel bringt.
Daschner: Mr. Wechselwarm startet entweder wie ein Rennpferd ins Spiel oder ungefährlich wie eine Schnecke. In Nürnberg galoppierte Daschner durch die gegnerische Defensive. Mehr davon, bitte!
Otto (bis 72.): Unter Hürzeler als Starter gesetzt, hat er zunächst keinen Druck. Braucht den womöglich aber, denn unter Bedrängnis gewann der Stürmer erstaunlich viele Duelle und brachte Pässe sicher an den Mann.
Maurides (ab 72.): Brasilianer sind ja als Spätstarter, die es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen, bekannt. Von daher stört es wenig, dass der erste Abschluss des Neuzugangs noch auf sich warten lässt.
Die Statistik:
- Nürnberg: Jensen - Gyamerah, Geis, Schindler (90. Florian Hübner), Nürnberger - Castrop (64. Goller), Tempelmann, Flick - Möller Daehli (81. Nischalke) - Duah (81. Lohkemper), Daferner (64. Schuranow). - Trainer: Weinzierl
- St. Pauli: Vasilj - Dzwigala (46. Beifus), Medic, Mets - Saliakas, Irvine, Paqarada - Metcalfe (59. Afolayan), Hartel - Otto (72. Maurides), Daschner (90. Aremu). - Trainer: Hürzeler
- Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)
- Tor: 0:1 Medic (33.)
- Zuschauer: 30.871
- Gelbe Karten: Nischalke - Saliakas (4), Dzwigala (2), Vasilj (2)
- Torschüsse: 23:9
- Ecken: 2:2
- Ballbesitz: 47:53 Prozent