Nürnberg. Der FC St. Pauli behauptet sich beim 1. FC Nürnberg. Für den neuen Trainer Hürzeler war der Sieg eine Premiere.
Debüt geglückt! Wende eingeleitet? Unter dem neuen Cheftrainer Fabian Hürzeler hat der FC St. Pauli direkt den ersten Sieg eingefahren – noch dazu den ersten in der Fremde seit fast einem Jahr. Durch ein Kopfballtor von Jakov Medic gewannen die Kiezkicker zum Rückrundenauftakt mit 1:0 (1:0) beim 1. FC Nürnberg.
Für den erkrankten Eric Smith rückte im Vergleich zu den Testspielen ausgerechnet wieder Medic auf die zentrale Position in der Innenverteidigung. Der Kroate hatte zunächst wenig zu tun. Da die Anfangsphase einem einzigen Abtastmarathon glich, sei zumindest aus Chronistenpflicht der einzig statistisch nennenswerte Abschluss von Florian Flick (11.) erwähnt, der direkt in die Arme von Keeper Nikola Vasilj segelte.
Medic köpft St. Pauli zum Sieg in Nürnberg
Nach einer guten Viertelstunde wurden die Gastgeber dann mutiger und liefen St. Pauli früher an. Das Aufbauspiel der Hamburger – oder besser gesagt, das Aufbauspiel über Leart Paqarada, denn niemand sonst initiierte die Offensive – ließ es zunächst an Ideen mangeln, die über lange Bälle hinausgingen. Die Frequenz, in der Vasilj ins Spiel eingreifen musste, erhöhte sich. Ernsthafte Gefahr bestand zunächst allerdings nicht.
Das änderte sich, als zunächst Christoph Daferner (30.) haarscharf am Tor vorbeiköpfte, dann der Ex-St.-Paulianer Mats Möller Dähli den mittlerweile gut warm geschossenen Bosnier prüfte (31.).
All das: herrlich obsolet. Denn, wenn schon nicht aus dem Spiel heraus, konnten die Gäste zumindest per Standard Gefahr ausstrahlen. Eine von ihm selbst kurz gespielte Ecke flankte selbstverständlich Paqarada in den Strafraum, wo der nur glücklich in die Startelf gerückte Medic per Kopf zuschlug (33.).
Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. Darmstadt 98 30 / 48:24 / 64
2. Heidenheim 30 / 61:31 / 60
3. HSV 30 / 60:41 / 56
4. SC Paderborn 30 / 61:37 / 50
5. FC St. Pauli 30 / 47:35 / 50
6. Fortuna Düsseldorf 30 / 51:40 / 50
7. Kaiserslautern 30 / 43:38 / 44
St. Pauli wehrte Nürnberger Bemühungen ab
Im Anschluss das gewohnte Bild. Nürnberg lief an, Vasilj bewahrte St. Pauli mit der nächsten Glanztat gegen den früheren HSV-Verteidiger Jan Gyamerah (37.) vor dem Ausgleich. In die Pause ging es mit einer glücklichen Führung in einem nicht sonderlich attraktiven Spiel – in dem kurz vor dem Pfiff auch noch Lino Tempelmann das Gästetor verfehlte (45.+1).
Die Einzelkritik:
Aus der Kabine kam der angeschlagene Adam Dzwigala nicht mehr zurück, für ihn spielte Marcel Beifus, dessen Kollegen deutlich munterer agierten als im ersten Durchgang. Über Lukas Daschner kam direkt Schwung auf. Der wurde durch den blitzschnellen, eingewechselten Oladapo Afolayan bei dessen Debüt noch erhöht. Zwingendes blieb allerdings Fehlanzeige. Von Nürnberg kam angesichts des Rückstands erstaunlich wenig.
Und zwar so wenig, dass dieser Bericht keine nennenswerte Chance mehr auflistet. St. Pauli verteidigte intensiv, mit Mann, Maus, Mets und Maurides. Es wurde hitziger, aber die Hamburger blieben eiskalt und durften tatsächlich erstmals seit dem 12. Februar 2021 wieder einen Auswärtserfolg bejubeln.
Die Statistik:
- Nürnberg: Jensen - Gyamerah, Geis, Schindler (90. Florian Hübner), Nürnberger - Castrop (64. Goller), Tempelmann, Flick - Möller Daehli (81. Nischalke) - Duah (81. Lohkemper), Daferner (64. Schuranow). - Trainer: Weinzierl
- St. Pauli: Vasilj - Dzwigala (46. Beifus), Medic, Mets - Saliakas, Irvine, Paqarada - Metcalfe (59. Afolayan), Hartel - Otto (72. Maurides), Daschner (90. Aremu). - Trainer: Hürzeler
- Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)
- Tor: 0:1 Medic (33.)
- Zuschauer: 30.871
- Gelbe Karten: Nischalke - Saliakas (4), Dzwigala (2), Vasilj (2)
- Torschüsse: 23:9
- Ecken: 2:2
- Ballbesitz: 47:53 Prozent