Hamburg. Grüne und SPD wollen in Eimsbüttel nicht zusammenarbeiten. Das wird wohl Auswirkungen auf den Ausbau des Trainingszentrums haben.
Als der FC St. Pauli gemeinsam mit Innen- und Sportsenator Andy Grote und Finanzsenator Andreas Dressel am 2. Februar mit einer großen Präsentation die Pläne für den Ausbau des Trainingszentrums an der Kollaustraße in Niendorf von drei auf sieben Plätze vorstellte, war auch Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Kay Gätgens als wichtiger Unterstützer des Projekts vor Ort.
In seinem Bezirk müssen die baurechtlichen Genehmigungen vorbereitet und erteilt werden. Nun droht das Vorhaben jedoch im parteipolitischen Streit zwischen der SPD, der Grote, Dressel und Gätgens angehören, sowie den Grünen, die die Mehrheitsfraktion in Eimsbüttel stellen, zerrieben zu werden.
FC St. Pauli: Grüne und SPD wollen nicht zusammenarbeiten
Gätgens’ Amtszeit endet am 5. Januar, bislang konnte noch kein Nachfolger gefunden werden. Grüne und SPD haben auch nach langen Verhandlungen keine Basis für eine Zusammenarbeit in Eimsbüttel gefunden, dank der Gätgens im Amt hätte bleiben können. Dies wird nun auch Auswirkungen auf das auf 30 Millionen Euro kalkulierte Projekt an der Kollaustraße haben, in das sich viele Bezirkspolitiker ohnehin nicht ausreichend eingeweiht fühlten. „So bleibt die Zukunft des Sports an der Kollaustraße offen“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen.
Die notwendigen Bebauungspläne wurden in der Bezirksversammlung bislang noch nicht vorgestellt, geschweige denn verabschiedet. „Nur weil zwei SPD-Senatoren und ein Bezirksamtsleiter sich mit dem FC St. Pauli auf ein Projekt geeinigt haben, bedeutet dies nicht, dass alle sofort jubeln und es ohne Rücksicht auf Verluste umgesetzt wird“, erklärt der sportpolitische Sprecher der Eimsbütteler Grünen, Jan Koriath, in einer Stellungnahme.
FC St. Pauli: „Am Ende muss das Gesamtpaket stimmen"
Neben den Grünen hatte auch die CDU bereits Bedenken angemeldet, die vor allem auch kleineren Vereinen im Bezirk Eimsbüttel gelten. Neben der Bebauung des Überschwemmungsgebietes an der Kollau mit zwei Naturrasenplätzen spielt auch die 2025 vorgesehene Verlegung des von den Hamburg Stealers und dem ETV genutzten Baseballstadions auf die Fläche des maroden Informatikums der Uni Hamburg an der Vogt-Kölln-Straße eine Rolle. Auf dem angrenzenden Sportplatz dort haben auch der TSV Stellingen, West-Eimsbüttel und der HFC Falke ihre Heimat, die sie nicht aufgeben wollen.
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Der Umzug des Informatikums wird sich ohnehin um mindestens zwei Jahre verzögern, weil der Neubau an der Bundesstraße nicht wie geplant fertiggestellt wird. „Am Ende muss das Gesamtpaket stimmen. Das beinhaltet alle vom möglichen Tausch betroffenen Sportvereine, die Belange der Anwohnenden sowie des Überschwemmungs- und Umweltschutzes“, erklärt Koriath, „natürlich finde ich es schade, dass der SPD der Blick für das Ganze in dem Thema fehlt.“