Hamburg. Der Führungsspieler sprach erstmals über die Entlassung von Trainer Schultz und verriet, wie er den neuen Interimscoach wahrnimmt.
Der Trainer hat kurzfristig den Plan modifiziert. Erst drinnen, dann draußen heißt es für die Profis an diesem Dienstag – ursprünglich war das anders vorgesehen. Aber der FC St. Pauli ist ohnehin gerade in einer Zeit der Änderungen, da fallen Umschichtungen der Übungseinheiten durch Interimscoach Fabian Hürzeler wirklich kaum ins Gewicht. Der 29-Jährige versucht jedenfalls das Optimale herauszuholen – für die Spieler und auch für sich selbst.
Bis zur Abreise ins Trainingslager am 2. Januar nach Benidorm soll es Klarheit geben, wer der Nachfolger des beurlaubten Timo Schultz wird. Entweder ein „Retter“ von außen – oder Hürzeler darf bleiben. In Abwehrspieler Eric Smith hat der ehemalige Assistent von Schultz jedenfalls einen Fürsprecher. „Wir können schon sehen, dass Fabian einen wirklich guten Job macht“, sagte der Schwede am Montag.
FC St. Pauli: Smith erfuhr in Flitterwochen von Schultz-Aus
In seinen Flitterwochen auf den Malediven hatte der 25-Jährige per Telefon von den Trennungen von Schultz und Co-Trainer Loic Favé erfahren. Vor dem ersten Training am vergangenen Freitag hielt Sportchef Andreas Bornemann eine Ansprache in der Kabine, in der das Team informiert wurde. „So ist Fußball. Coaches wissen, dass ihr Job nicht für immer ist“, sagt Smith, „wir waren nicht gut genug, deshalb brauchten wir einen Wechsel.“
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Interessant ist dabei, dass Smith von Hürzeler offenbar begeistert ist: „Er ist wirklich speziell, kennt sich mit Fußball sehr gut aus. Wir sehen, was seine Punkte im Training sind. Ich sehe keinen Grund, warum man ihm keine Chance geben sollte“, sagt er. Nun ist nicht zu erwarten, dass ein angestellter Spieler anders als positiv von seinem aktuellen Coach spricht, bemerkenswert ist diese Euphorie dennoch. Schließlich war Hürzeler Teil des Trios mit Schultz und Favé. „Aber da war er nicht Headcoach“, sagt Smith, „da traf er keine Entscheidungen.“
FC St. Pauli: "Alter des Trainers nicht das entscheidende Kriterium"
Sportchef Andreas Bornemann hat mittlerweile in einem Interview bei „Sky“ seinen Vorwurf an Schultz erneuert, dass der keine Lösungsansätze „über das Narrativ des fehlenden Stürmers hinaus“ geliefert hätte. Das ist Hürzeler offenbar besser gelungen. „Es geht darum, Ansätze zu präsentieren, wie wir die Wende schaffen können“, sagte Bornemann, „da ist das Alter des Trainers nicht das entscheidende Kriterium.“