Hamburg. Die Entlassung des beliebten Übungsleiters hat auch bei anderen Zweitliga-Teams für Aufsehen gesorgt. Besonders beim SC Paderborn.
Wer glaubte, dass an Tag drei nach der Entlassung von Timo Schultz (45) beim FC St. Pauli Ruhe einkehrte, der irrte gewaltig. In den sozialen Netzwerken wurde das Thema weiter heiß und emotional diskutiert und die Führung um Präsident Oke Göttlich und Sportchef Andreas Bornemann aufs Neue heftig kritisiert. Es ist der Vorgeschmack auf das, was am 17. Dezember bei der Mitgliederversammlung im CCH droht. Ein Spießrutenlauf für das starke Duo des Kiezclubs.
Und in diesen kritischen Tenor stimmt nun auch Lukas Kwasniok, Trainer des SC Paderborn, ein.
FC St. Pauli: Kwasniok schwärmt von Trainer Schultz
Kwasniok, der gemeinsam mit Schultz den Fußballlehrer-Schein gemacht hatte, schwärmte vom am Dienstag entlassenen Coach. „Wenn St. Pauli wirklich schlecht spielen oder es in der Mannschaft nicht stimmen würde, wäre es eine andere Sache“, erklärte Kwasniok und fügte an: „Aber Timo hat das Maximale aus diesem Team herausgeholt. Sie spielen hervorragenden Fußball, liegen in fast allen Statistiken wie bei den Expected Goals vorne und haben die meisten Abschlüsse. Sie schießen leider nur zu wenig Tore“, konstatierte Kwasniok in der "Neuen Westfälischen".
In der sonst so egoistisch angehauchten Profifußballwelt ist es ungewöhnlich, dass sich ein Trainerkollege derart über Personalentscheidungen anderer Vereine äußert und einen Kollegen vehement verteidigt. Kwasniok aber – so schien es – war es eine Herzensangelegenheit, Schultz, der unter den Trainerkollegen sehr beliebt ist, zur Seite zu springen.
Paderborn-Trainer sieht Transferpolitik beim FC St. Pauli als Problem an
Kwasnioks Erklärung, warum St. Pauli nur drei Siege in der Hinrunde eingefahren hat, zielt auf eine andere Person ab. Sportchef Bornemann: „Es gibt keinen besseren Trainer für St. Pauli. St. Pauli hat ein Problem, weil sie keinen Stürmer, keinen Torhüter und keinen guten Innenverteidiger geholt haben“, urteilte der SCP-Trainer.
Eine Sichtweise, die auch bei vielen Fans des FC St. Pauli geteilt wird.