Hamburg. Die Trennung von Trainer Timo Schultz sorgt weiter für Wirbel in der Fanszene. Die Wut richtet sich vor allem gegen die Führung.

Es ist gleichermaßen ein Signal der Hilflosigkeit und des Protestes – einen Tag nach der Freistellung von Cheftrainer Timo Schultz beim FC St. Pauli haben Fans des Fußball-Zweitligisten auf der Plattform „change.org“ eine Online-Petition gestartet. „Wir fordern das die Kündigung von Timo Schulz und seinem Team zurückgenommen wird!“ heißt es dort wörtlich einschließlich orthografischer Schwächen.

FC St. Pauli: Resonanz auf Online-Petition ist riesig

Wie sehr Stefan Kasper-Behrs, der Initiator der Petition, damit einen Nerv getroffen hat, zeigt die große Resonanz. Schon am Mittwochvormittag waren knapp 1500 Unterschriften eingegangen. „Der überwiegende Teil der Fans des FC St. Pauli sieht das als Fehler an! Wer den FC St. Pauli lebt, würde niemals, zu diesem Zeitpunkt, eine Identitätsfigur, wie Timo Schultz (Schulle), vor die Tür setzten“, heißt es in der Petition.

Schultz und Co-Trainer Loic Favé waren am Dienstag von ihren Aufgaben freigestellt worden. Vorausgegangen war eine lange Analyse der sportlich unbefriedigenden Hinserie in der Zweite Liga sowie der Rückrunde der vergangenen Spielzeit, in der die sehr gute Ausgangssituation für einen Aufstieg in die Bundesliga verspielt wurde. Diese Entscheidung wurde vom Präsidium mit Präsident Oke Göttlich auf Empfehlung des Geschäftsleiters Sport, Andreas Bornemann, getroffen.

Wut der St.-Pauli-Fans richtet sich gegen Göttlich und Bornemann

Gegen Göttlich und Bornemann richten sich deshalb zahlreiche Proteste von St.-Pauli-Fans. In den sozialen Netzwerken gibt es einen großen „Shitstorm“ gegen die Vereinsführung. „Es wird Zeit, den schlechte Entscheidungen der ,sportlichen´ Führung des Vereins die Stirn zu bieten“, kommentiert der Anhänger Heiko Künne die Petition, „wir Fans sind der wichtigste Teil des Vereins.“ Mirco Hölling schreibt (wahrscheinlich stellvertretend für viele): „Diese Entscheidung (…) widerspricht unsere Werten … und ist die endgültige Enttäuschung über dieses Präsidium.“