Hamburg. Am 17. Dezember steigt im CCH die Mitgliederversammlung. Dort wird es vor allem um die Besetzungs des Kontrollgremiums gehen.

13 Bewerbungen für sieben Plätze – die Wahl zum Aufsichtsrat des FC St. Pauli im Rahmen der Mitgliederversammlung am 17. Dezember im CCH verspricht viel Spannung – und einen heißen Wahlkampf im Hintergrund. Eine interessante Kuriosität kommt ganz aktuell noch dazu. Christoph Schleuter (53), einer der neun männlichen Bewerber, hatte am vergangenen Donnerstag den Verzicht auf seine Kandidatur erklärt. Dies tat er auf der von der Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder (AGiM) organisierten Vorstellungsveranstaltung.

Aufsichtratswahl: Kandidat Schleuter sagte zunächst ab

Der Inhaber und Geschäftsführer einer Bäckerei aus Sittensen begründete seinen Rückzug damit, dass er den für das ehrenamtliche Aufsichtsratsmandat nötigen Zeitaufwand nicht leisten könne. Dies sei ihm nach einem Gespräch mit der Aufsichtsratsvorsitzenden Sandra Schwedler klar geworden.

Doch das war noch nicht das letzte Wort. Schon am Tag danach habe sich bei ihm eine betriebliche Situation derart geändert, dass er nun doch genügend Zeit habe, das Mandat im erforderlichen Umfang auszuüben, erklärte Schleuter auf Abendblatt-Nachfrage. Dies teilte er auch dem Wahlausschuss mit und bat darum, seine Kandidatur wieder aufleben lassen. Da dies ein Novum ist, wollte sich der Wahlausschuss zunächst rechtlich beraten lassen, ob dieses Vorgehen so möglich ist. Auf der Internetseite des Vereins stand Schleuter am Montag jedenfalls weiterhin auf der Liste der Bewerbungen.

Mindestens zwei Frauen werden im Aufsichtsrat des FC St. Pauli sein

Voraussichtlich bleibt es also bei vier Kandidatinnen und neun Kandidaten für die sieben Plätze des Kontrollgremiums. Bei der Wahl hat jedes anwesende Mitglied vier Stimmen. Fest steht, dass mindestens zwei Frauen dem neuen Aufsichtsrat angehören werden, um die 2021 von den Mitgliedern beschlossene Frauenquote zu erfüllen.

Von den bisherigen Amtsinhabern kandidieren nur Sandra Schwedler, der stellvertretende Vorsitzende Philippe Niebuhr und Sönke Goldbeck erneut. Dieses Trio dürfte einen gewissen Amtsbonus genießen. Grundsätzlich wird aber viel von der persönlichen Präsentation am Wahltag abhängen.