Hamburg. Der Hamburger Kiezclub muss Geduld haben: Der Ringtausch mit den Stealers kann noch nicht wie geplant stattfinden.
Der Plan war ambitioniert – und Menschen, die sich auskennen mit dem Tempo von Neubauten in Hamburg, waren von Anfang an skeptisch. Jetzt ist es Gewissheit: Der bis Ende 2026 für 30 Millionen Euro geplante Ausbau des Sportgeländes am Langenhorst in Niendorf zum Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FC St. Pauli wird sich deutlich verzögern.
Der Grund: Der Neubau des MIN-Forums der Universität Hamburg für die Fakultäten Mathematik, Informatik und Naturwissenschaft an der Bundesstraße wird frühestens zweieinhalb Jahre später fertig als, wie ursprünglich geplant, Mitte nächsten Jahres.
FC St. Pauli: Hamburg Stealers können nicht ausziehen
Der Umzug der Informatiker von ihrem derzeitigen Gebäude an der Vogt-Kölln-Straße in Stellingen nach Rotherbaum ist jedoch Voraussetzung für den geplanten Tausch der Sportanlagen. Dort, wo derzeit noch Wissenschaftler zu digitaler Datenverarbeitung forschen, sollen in Zukunft die Baseballspieler der Hamburg Stealers ihre neue Heimat erhalten. Die Fläche des Ballparks Langenhorst soll danach vom FC St. Pauli genutzt werden.
Auch der Baseball-Bundesligist hängt wegen der Verzögerung beim Umzug des Informatikums nun in der Warteschleife. Immerhin haben die Stealers für die Saison 2023 eine weitere Ausnahmegenehmigung erhalten, ohne Flutlicht spielen zu können.
FC St. Pauli will zwei Rasenplätze bauen
„Wir werden über den aktuellen Planungsstand für die Kollau auf der Mitgliederversammlung am 17. Dezember berichten“, sagte Präsident Oke Göttlich auf Abendblatt-Anfrage, „es gibt nichts, was zurzeit zu einer Verzögerung beiträgt. Wir werden mit den Baumaßnahmen so anfangen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wenn das NLZ ein Jahr später fertig wird, wäre das kein Problem.“
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Der FC St. Pauli möchte 2024 auf der Überflutungsfläche zwischen Langenhorst und der Kollau zwei Rasenplätze bauen. Dieses Gelände wurde von der Stadt im Sommer für 30 Jahre gepachtet. Allerdings drohen auch hier Verzögerungen. Der Bebauungsplan „Niendorf 97“ soll bis Ende 2023 von der Bezirksversammlung beschlossen sein. Ob das gelingt, ist unsicher.
Personalmangel im Bezirksamt Eimsbüttel
Im Bezirksamt Eimsbüttel sind zwei Stellen für Sachbearbeiter bis April unbesetzt, die sich um die Feinheiten eines solchen Plans kümmern sollten. Außerdem liegen in Eimsbüttel die SPD und die stärkste Fraktion der Grünen seit der 2019 gescheiterten Wahl der Grünen Katja Husen zur Bezirksamtsleiterin im Clinch. Die Grünen haben angekündigt, einem Bebauungsplan nur zuzustimmen, „wenn das Gesamtpaket passt“.
Der FC St. Pauli hat Stürmer Elias Saad vom Regionalligisten Eintracht Norderstedt verpflichtet. Der 22-Jährige schoss diese Saison zehn Tore und gab drei Vorlagen.