Hamburg. St. Paulis Leart Paqarada sieht im Spiel gegen den HSV am Freitag eine besondere Chance. Die Außenseiter-Rolle stört ihn nicht.

Eine Extraschicht mit Schüssen von der Strafraumgrenze gönnte sich Leart Paqarada am Dienstag noch, bevor er die Autogramm- und Selfiewünsche der ungewöhnlich vielen kleinen Fans erfüllte und sich schließlich den Fragen der ebenso ungewöhnlich zahlreichen Medienvertreter stellte. Allein fünf TV-Kameras waren auf den Kapitän des FC St. Pauli gerichtet – ein sicheres Indiz, dass ein besonderes Ereignis bevorsteht.

Da trifft es sich gut, dass der Linksverteidiger seine Muskelverletzung im Oberschenkel auskuriert hat und bereit ist, sein Team im Stadtderby am Freitag (18.30 Uhr) gegen den HSV zu führen. „Ich fühle mich gut, der Körper macht mit“, gab er kurz zu Protokoll. Das blieb auch keinem der Betrachter vor Ort verborgen. „Wir wissen, was das Derby für die ganze Stadt bedeutet und was es bewirken kann“, sagte er voller Überzeugung.

FC St. Pauli geht als Außenseiter ins Spiel

Die Tatsache, dass sein Team als Tabellen-14. der Zweiten Liga gegen den Spitzenreiter als Außenseiter ins Spiel geht, ist für Paqarada nur eine Randnotiz. „In einem Derby spielt die Tabellensituation keine große Rolle. Wir waren in der vergangenen Saison Tabellenführer, als wir leider das Derby im Volkspark verloren. Entscheidend werden die Tagesform, Einstellung und Bissigkeit sein“, stellte er klar.

Letzteres war bei der intensiven Einheit am Dienstag beim Kleinfeldspiel zu erkennen. „Wie und was du trainierst, nimmst du auch mit ins Spiel“, sagte Paqarada dazu. „Man hat gesehen, dass eine gewisse Galligkeit da ist. Das wollen wir durchziehen und Freitag eine Schippe drauflegen.“

FC St. Pauli: Paqarada bereitet sich auf Jatta vor

Die Gedanken an das Derby nimmt der Deutsch-Kosovare auch mit nach Hause, wie er verrät: „Ich habe in jeder dritten Stunde schwitzige Hände, wenn ich an das Derby denke und mir bestimmte Aktionen vorstelle oder erträume.“ Dass dabei auch sein mutmaßlicher Gegenspieler Bakery Jatta vorkommt, liegt auf der Hand.

Der Gambier war im jüngsten Derby am 21. Januar der Siegtorschütze des HSV. „Ich weiß um seine Stärken und Schwächen. Ich gehe mit der Einstellung ins Spiel, dass mein Gegenüber mehr Angst vor mir hat als ich vor ihm“, sagte Paqarada. „Wir haben die Chance, aus dem Derby eine riesige Euphorie zu ziehen für die nächsten Wochen.“

Innenverteidiger David Nemeth fehlte am Dienstag wegen seiner Adduktorenprobleme.