Hamburg. Durch das Interesse des VfB Stuttgart ist der Ruf des Spielers in Gefahr. Wann für den Kiezclub der Kipppunkt erreicht wäre.
Jakov Medic hat kurz probiert, wegzukommen. Mit letzter Konsequenz aber hat der 23 Jahre alte Innenverteidiger des FC St. Pauli den Versuch nicht durchgezogen – und hat nach dem Training am Dienstag zahlreichen Kindern Autogramme gegeben und für Selfies gelächelt. Ob die kindlichen Trainingskiebitze genau wussten, wer da seinen Namen aufgeschrieben hat, ist unklar. Jedenfalls haben sie eine Unterschrift, die der VfB Stuttgart gerne hätte – aber wohl nicht bekommt.
Seit Mai hat sich der Bundesligist um den kroatischen Abwehrspieler bemüht, sich aber unmissverständliche Absagen von St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann eingehandelt. Zu weit liegen Forderung (fünf Millionen Euro mindestens) und Angebot (maximal drei Millionen) auseinander.
Zweite Liga: Stuttgart macht Interesse öffentlich
Dass Stuttgart sein Interesse nun öffentlich gemacht hat, womöglich auch, um den Wechsel zu forcieren, wird in der Branche nach Abendblatt-Recherchen kritisch diskutiert. Auch für den Ruf des Spielers kann sich dies nachteilig auswirken. Wenn der Transfer zustande kommt, heißt es, er habe sich rausgepresst. Wenn er bleiben muss, heißt es bei den eigenen Fans, der wollte weg. Medics Berater Jürgen Bühler würde von einem Transfer finanziell profitieren, er hat auch schon Vorarbeit geleistet.
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Die angebliche Einigung über die Vertragsbedingungen in Stuttgart kann nur über den Berater gelaufen sein, denn den Vereinen ist verboten, an einen Profi ohne Erlaubnis des aktuellen Arbeitgebers heranzutreten. Trotz anderslautender Aussagen gilt kein Spieler als unverkäuflich. Aber erst wenn für den abgebenden Verein der Handel von einem Nachteil zu einem Vorteil wird, ist der Kipppunkt erreicht. Davon ist der FC St. Pauli noch weit entfernt.
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