Hamburg/Stuttgart. Der VfB Stuttgart will Jakov Medic verpflichten. Doch der Kiezclub will den Abwehrchef gar nicht abgeben – eigentlich.

Schwaben sparen bekanntlich gern, aber die erste Offerte, die der VfB Stuttgart für Jakov Medic einreichte, sorgte beim FC St. Pauli dann doch für Verstimmung. Gut zwei Millionen Euro bot der Bundesligist für den Innenverteidiger an – für die Hamburger viel zu wenig, um überhaupt nur in Verhandlungen einzusteigen.

Denn eigentlich spricht für sie alles gegen einen Verkauf. Trainer Timo Schultz und Sportchef Andreas Bornemann planen für die laufende Zweitligasaison fest mit Medic, Philipp Ziereis und James Lawrence ließ man deshalb ziehen. Der Vertrag des 23 Jahre alten Kroaten gilt bis 2024, er könnte per Option um ein Jahr verlängert werden, eine Ausstiegsklausel ist nicht verankert.

Medic nach Stuttgart? St. Pauli will fünf Millionen

Zudem müsste gleichwertiger Ersatz her: also die gleiche Leistungsstärke und Zweitligaerfahrung sowie das Potenzial, sich noch weiterzuentwickeln. Das würde teuer – im Gegensatz zu Medic. Er ist kein Topverdiener, kam er doch vor einem Jahr als Drittligaspieler aus Wiesbaden.

Finanziell besteht für den Club auch keine Not. Dank des Verkaufs von Daniel-Kofi Kyereh (für 4,5 Millionen Euro zum SC Freiburg) ist die Kasse gut gefüllt. Hinzu kommt, dass David Nemeth und Betim Fazliji neu und damit nicht eingespielt sind.

Unterm Strich wäre wohl selbst eine Summe, wie sie St. Pauli für Kyereh kassierte, zu wenig – der Vertrag des ghanaischen Angreifers war nur noch ein Jahr gültig, zudem hatte ihm der Club Vereinsführung eine vorzeitige Freigabe in Aussicht gestellt.

Erst ein Angebot über fünf Millionen Euro könnte die Vereinsführung ins Grübeln bringen. Fraglich, ob sich die sparsamen Schwaben darauf einlassen.