Hamburg. Dem FC St. Pauli fehlt im Heimspiel gegen Sandhausen neben Torjäger Diamantakos wohl auch der Abwehrchef.
Kaum hat der FC St. Pauli seine zwischenzeitlich sogar zweistellige Zahl an verletzungsbedingten Ausfällen deutlich reduzieren können, gab es am Donnerstag neue Hiobsbotschaften. So steht nun praktisch fest, dass Torjäger Dimitrios Diamantakos für das Zweitliga-Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Sonntag (13.30 Uhr) ausfallen wird. Der Grieche, der in dieser Saison bereits vier Treffer für St. Pauli erzielt und zwei weitere Tore vorbereitet hat, leidet unter einer muskulären Verletzung im Adduktorenbereich und fehlte auch am Donnerstag beim Training.
Der Ausfall des 26-Jährigen hatte sich bereits am vergangenen Sonntag im Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (1:1) abgezeichnet, als er schon zur Halbzeitpause in der Kabine über Beschwerden im Adduktorenbereich klagte. „Ich dachte dann aber doch, dass es weitergeht“, sagte er noch nach dem Spiel. In der 62. Minute musste er sich dann auswechseln lassen, weil die Probleme wieder auftraten. Offenbar ist die Verletzung nun aber doch schwerwiegender. Sogar ein längerer Ausfall bis in die nächste Länderspielpause im Oktober scheint derzeit nicht ausgeschlossen.
Ausfall würde St. Pauli hart treffen
Deutlich überraschender war, dass am Donnerstagnachmittag auch Innenverteidiger James Lawrence das Mannschaftstraining nicht absolvieren konnte. Der Abwehrchef hatte die Übungseinheit am Mittwoch zwar etwas früher als seine Mitspieler beendet – aus Gründen der Trainingssteuerung, wie es hieß. Einen Tag später fehlte der Waliser nun wegen „muskulärer Probleme“. Ein Einsatz am Sonntag gegen Sandhausen erscheint derzeit unwahrscheinlich.
Ein Ausfall des vom belgischen Topclub RSC Anderlecht ausgeliehenen Verteidigers würde St. Pauli hart treffen, schließlich hatte er als Ersatz für den Anfang August verletzten Christopher Avevor (Wadenbeinbruch und Syndesmosebandriss) in seinen bisher vier Spielen überzeugt und bildete im Stadtderby gegen den HSV (2:0) und beim Spiel in Osnabrück (1:1) zusammen mit Leo Östigard ein starkes Duo in der zentralen Abwehr. Bereits bei seinem Debüt gegen Holstein Kiel (2:1) hatte er sein erstes Tor für seinen neuen Club erzielt. Mit ihm ist St. Pauli zudem ungeschlagen.
Verschiedene Varianten
Um für den zu befürchteten Ausfall von Lawrence gewappnet zu sein, probierte St. Paulis Cheftrainer Jos Luhukay am Donnerstag verschiedene Varianten. Am längsten bildete dabei der nominelle linke Außenverteidiger und aktuelle Kapitän Daniel Buballa zusammen mit Östigard das Innenverteidiger-Duo, Matt Penney rückte dafür auf die linke defensive Außenbahn. Als Alternativen stehen auch Florian Carstens und Marc Hornschuh als Ersatz für Lawrence bereit.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Marvin Knoll aus dem zentralen Mittelfeld wieder eine Position nach hinten rückt. Dies könnte die Chance für Christopher Buchtmann sein, wieder einmal ins Team zu rücken, zumal der in Osnabrück eingewechselte Youba Diarra wegen seiner Gelb-Roten Karte gegen Sandhausen gesperrt ist.